Wie kann der Wandertourismus am Deister besser vermarktet werden?

Zu diesem Thema hatte die Wirtschaftsförderung der Stadt in Kooperation mit der ILE-Region „Calenberger Land“ jetzt zu einem interessanten Vortragsabend mit dem Wissenschaftler Professor Dr. Heinz Dieter Quack eingeladen

Barsinghausens Wirtschaftsförderer Thomas Müller (4.v.li.) freut sich unter anderem den Referenten, Professor Dr. Heinz Dieter Quack (3.v.re.), Thomas Schmidt von der Alten Zeche (v.li.), Gudrun Viehweg (ILE-Region), Bürgermeister Marc Lahmann, Christian Springfeld, Bürgermeister von Springe (4.v.re.) sowie Bianca Tutkunkardes (v.re.) und Sonja Beuning von der Region Hannover begrüßen zu können.

BARSINGHAUSEN (ta). Wandern ist nicht gleich Wandern und unterliegt, wie andere Trends auch, ständigen Veränderungen. Das erfuhren gestern Abend 80 interessierte Besucher in der Waschkaue, wo Heinz Dieter Quack, Professor für allgemeine Betriebwirtschaftslehre an der Ostfalia Hochschule, auf Einladung der städtischen Wirtschaftsförderung und der ILE-Region „Calenberger Land“ erläuterte, welche Parameter es zu beachten gilt, wenn man sich erfolgreich als Wanderregion präsentieren und vermarkten möchte. Ausgegebenes Ziele der Stadt und der heimischen Akteure im Tourismuswesen sind nämlich die Aufpeppung des Naherholungseffekts am Deister sowie eine stärkere Partizipation der heimischen Wirtschaft an den Besucherströmen. Der Wandertourismus müsse jeweils vor Ort als Produkt mit ganz bestimmten Merkmalen entwickelt werden.

Dabei berücksichtigt werden müssten variierende Interessen der Zielgruppen, das Management der Wanderwege, die Besonderheiten der Region und die Lokalitäten, wo Menschen bereit seien, während ihrer Ausflüge in die Natur Geld auszugeben, so Quack. Das Wandern könne man auch als „freiwilliges Zufußgehen“ beschreiben, wobei insbesondere die Aspekte Gesundheit, das Erleben der Natur, Erholung und Authentizität eine gewichtige Rolle spielen würden. Der Markt für den Wandertourismus sei generationsübergreifend in Bewegung, wobei vor allem die älteren Jahrgänge wander-affin seien. Ein Problem in den ländlichen Räumen sei, dass sich die Ansprüche der Wanderer an das zu erkundende Terrain ständig veränderten und auch dem Lifestyle unterworfen seien. Befördernd für den regionalen Tourismus seien aber auch kulturelle Angebote vor Ort. Allgemein sei für den Wandertourismus ein Wachstum zu erwarten, das A und O dabei sei eine einfache Beschilderung im Wald. Das Geheimnis des Erfolgs einer touristischen Wanderregion bestehe im Ansprechen von bestimmten Leitmotiven und bestimmten Milieus. Immerhin 47% der Deutschen seien am Wandern im Urlaub interessiert, jedoch würden die zurückgelegten Streckenlängen stark variieren. Von Bedeutung sei zudem, dass auch Einheimische ihre Region zunehmend durch Wanderungen entdecken würden. Für die touristischen Akteure bedeute dies, dass man besonders schöne Orte und Ziele herauskehren und gleichzeitig darauf achten müsse, dass die Natur nicht von zu vielen Ausflüglern überlaufen werde. Darüber hinaus müssten aber auch die Angebote und die Qualität der Wege sowie von Essens-, Trink- und Übernachtungsangeboten stimmen, so Professor Quack. Im Anschluss an den Vortrag bestand noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren

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