BARSINGHAUSEN (red).
Im elften Artenportrait stellt der NABU Barsinghausen heute mal wieder einen Käfer vor – den Nashornkäfer. Dieser imposante Käfer kann im Maximalfall Größen von zwei bis zu vier Zentimeter erreichen. Insbesondere die Männchen sind anhand Ihres Hornes leicht zu erkennen, welches beim ansonsten gleich aussehenden Weibchen fehlt. Der Körper ist braun bis schwarz und die Flügel sind kastanienbraun. Der Käfer ist nur selten zu beobachten, da er dämmerungsaktiv ist. Anders sieht es mit den Larven aus.
Die Larven, die früher nur im Holz-Mulm absterbender Bäume lebten, haben sich angepasst und entwickeln sich heute vor allem in Komposthaufen weiter. Andere Käferarten, die ähnliche Lebensweisen haben und sich nicht anpassten, sind fast alle vom Aussterben bedroht.
Die Larven selbst leben 2 bis 5 Jahre in verschiedenen Entwicklungsstadien im Komposthaufen, Holz-Mulm oder Sägemehl. Große Exemplare werden dabei bis zehn Zentimeter lang. Da sie keine Pflanzenwurzeln fressen, sondern nur abgestorbenes Pflanzenmaterial, sind sie sehr nützlich. Die ausgewachsenen Exemplare fliegen dann im Juni und Juli und sterben nach der Eiablage. Die Aufnahme des nachfolgend abgebildeten „Nashornkäfer – Friedhofes“ stammt aus Hohenbostel.
Auf den folgenden Fotos ist der Lebensraum der Nashornkäfer abgebildet. Sie zeigen die Totholzanlage des NABU bei Knauf Interfer Stahl Service Center GmbH, Werk Delta Stahl, und den entstehenden Holz-Mulm.
Wer also etwas für Nashornkäfer tun möchte, sollte sich einen Komposthaufen oder alternativ einen Totholzhaufen (am besten mit weichem Laubholz) anlegen.
Fotos: Karl Närmann, Andreas Winneg, Augustinus van de Nieuwhof, Wilhelm Böhm / Text: Andreas Winneg