Willkommenskreis organisiert Besuch von Flüchtlingen im VW-Werk

BARSINGHAUSEN (red).

Einmal im Monat organisiert Petra Beuse von „Willkommen in Basche“ mit Dagmar Täger und Anke Ulbrich einen Ausflug mit interessierten Flüchtlingen aus der Hannoverschen Straße und dem Reihekamp. Mitglieder des Willkommenskreises nahmen Ende Januar mit dreizehn interessierten Männern aus der Flüchtlingsunterkunft an der Hannoverschen Straße und Reihekamp an einer Werksbesichtigung bei VW teil. Die Flüchtlinge aus den Ländern Palästina, Syrien, Iran, Irak und Sudan wissen nun, was Hochzeit im Automobilbau bedeutet. Es ist das Zusammenführen von Karosserie und Fahrwerk. Seit 1956 wird der Transporter im Werk in Stöcken gebaut und inzwischen in der 6. Generation. Hinzu kommt die Produktion des Pickup Amarok. Bis 2016 wurde hier außerdem die Karosserie des Porsche Panamera gebaut. In dem Werk sind 14.200 Beschäftigte mit 46 verschiedenen Nationalitäten tätig. Aufgrund der Automation ist die Beschäftigtenzahl kontinuierlich zurückgegangen von z. B. 28.000 Beschäftigten 1980. Zuerst führte der Weg ins Presswerk. Hier werden aus dem so genannten Coil (Metallblech auf Rollen) die Teile der Karosserie gestanzt und gepresst. Im Karosseriebau wird aus den Einzelteilen mit Hilfe von Robotern die Rohkarosse zusammen geschweißt. Nach einer Grundierung durch Kataphorese (kathodische Tauchlackierung) läuft die Karosse auf einem Gehängeband durch die Lackierung und dann in die Montage. Hierzu werden 1.100 Roboter eingesetzt. Die Roboter und Mitarbeiter wissen anhand eines mobilen Chip bzw. Farb- und Zahlencodes genau, welche Teile sie benötigen. Daher können die unterschiedlichen Fahrzeugmodelle in der Reihenfolge der eingehenden Kundenbestellung gefertigt werden. Nach einem abschließenden Test auf dem Rollenprüfstand ist der T6 für die Auslieferung bereit und kommt auf den werkseigenen Parkplatz, wo er auf seinen neuen Besitzer wartet. „Besonders beeindruckt haben uns die Schweißroboter, die großen Pressen und die technischen Raffinessen, mit Hilfe derer der T6 in zahlreichen Schritten seine endgültige Form erhält.“ Schreibt Dagmar Täger. Es ist unglaublich, wie viele Arbeits- und Prüfschritte nötig sind, um ein funktionierendes Fahrzeug zu bauen. Die Flüchtlinge informierten sich eingehend über die Ausbildungsmöglichkeiten bei VW und waren sehr interessiert an den fertiggestellten verschiedenen T6 und Amarok Modellen. Der Willkommenskreis plant verschiedenste Aktivitäten mit den Flüchtlingen: Spiel und Sport, Ausflüge, Zusammenkünfte. Regelmäßig sind die Bewohner auch bei Veranstaltungen in der Mariengemeinde dabei. Das nächste Planungstreffen des Willkommenskreises ist am Dienstag, 7. März, 19 Uhr im Gemeindehaus bei der Klosterkirche. Neue Interessierte sind herzlich willkommen.

Foto: privat