Windpark-Diskussion: SPD-Regionsabgeordneter Dirk Härdrich plädiert für Kompromissbereitschaft

„Klagen sind keine Politik!“

EGESTORF/LANGREDER (red). Zum Thema teilt Härdrich mit: „Die Energiewende ist eine Herausforderung vor allem für die junge Generation. Es geht um deren Zukunft. Ich habe fünf Jahre lang in der Region das RROP als Ausschussmitglied aktiv begleitet. Allerdings haben meine öffentlichen Veranstaltungen und Informationen dazu  hier in Barsinghausen damals niemanden interessiert. Ich habe auch nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich entschiedener Befürworter von alternativen Energien, auch von Windenergie bin. Auch im Wahlkampf 2016 bin ich öffentlich dafür eingetreten. Ich habe sorgfältig abgewogen und stehe auch nach wie vor zu meiner Entscheidung für das RROP. Eine Normenkontrollklage gegen das RROP, wie jetzt von Barsinghausens Bürgermeister angestrebt, halte ich für wenig aussichtsreich und den falschen Weg. Interessanterweise hat sich bei der Veranstaltung im Zechensaal Wennigsens Bürgermeister dazu sehr viel vorsichtiger und abwägender geäußert als der Barsinghäuser Bürgermeister. Offenbar sind Rechtslage und Erfolgsaussichten keineswegs sicher. Wenn es tatsächlich, wie ich immer wieder höre, in Egestorf nicht grundsätzlich gegen Windkraftanlagen vor Ort geht, sondern insbesondere die Höhe eine Rolle spielt, müsste doch mit dem Betreiber ein Kompromiss möglich sein, der den Bedenken der Anwohner ebenso Rechnung trägt wie der Zukunftssicherung unserer Kinder. Warum fordern wir nicht alle eine Begrenzung auf eine Rotorblattspitzenhöhe von 200 m? Warum fordern wir nicht vom Betreiber, dass z.B. Gutachter für die erforderlichen Gutachten gemeinsam bestimmt werden? Warum fordern wir nicht z.B. eine Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an einer Anlage im Sinne einer Bürgerwindanlage? Dann bliebe etwas von dem Ertrag auch bei denen, die sich belastet fühlen. Auch für den Modellflugverein, mit dem ich noch vor der Verabschiedung des RROP im Mai 2016 gesprochen habe, lässt sich sicherlich eine Lösung finden. Darüber miteinander ins Gespräch zu kommen, statt Klagewege zu beschreiten, halte ich für sinnvoll und zielführend. Wir werden unsere Zukunft nur gestalten können, wenn wir uns gemeinsam und aktiv um Kompromisse bemühen. Die allerdings fordern von allen Seiten die Bereitschaft, miteinander zu reden und aufeinander zuzugehen.. Konfrontationskurse wie bei einer Klage gegen das RROP mögen kurzfristig zufriedenstellen und den Eindruck starker Politik vermitteln, stellen aber keine langfristig tragbare Lösung dar und sind vor allem keine Politik. Vor dem Rathaus in Barsinghausen steht ein Schild „Klimakommune 2012″. Wenn das weiterhin wahr bleiben soll,  müssen wir gemeinsam eine tragfähige Kompromisslösung in der Feldmark von Egestorf finden. Das das möglich sein kann, davon bin ich überzeugt.“