BARSINGHAUSEN (red).
Die Barsinghäuser Naturschützerin Hannelore Owens hat in letzter Zeit des Öfteren Anfragen nach dem Verbleib des Igels erhalten. „Wo sind die Igel abgeblieben, ich sehe keine mehr“, habe man sie gefragt. „Den Igeln geht es wie vielen anderen Arten“, erklärt Owens, „sie leiden immer mehr durch den Klimawandel.“ Einer der Gründe sei die dadurch entstandene Nahrungsnot. „Die letzten Jahre sind viel zu trocken gewesen“, führt sie aus, „viel weniger Schnecken und Regenwürmer war die Folge. Die Trockenheit und auch große Temperaturschwankungen haben ebenfalls zum Nahrungsmangel beigetragen; es gibt immer weniger Insekten.“ Ein anderes Problem seien die milden Winter gewesen, die dem Igel zugesetzt hätten. „Fallen die Temperaturen über längere Zeit unter sechs Grad, hält der Igel Winterschlaf. Steigen die Temperaturen darüber, unterbricht er automatisch seinen Schlaf. Und da keine Nahrung vorhanden ist, ist er auf seine für den Winterschlaf angefutterten Speckreserven angewiesen – im Wachzustand sind diese schnell aufgebraucht“, so Owens „Dauert der Wachzustand über einen längeren Zeitraum, verhungert er.“ Ein anderes Problem seien dem Igel durch Rasenroboter und Laubbläser zugefügte schwere Verletzungen. „Igel sind nachtaktiv und auch schon in der Dämmerung unterwegs, also den Rasenroboter nur am Tage laufen lassen und bevor man einen Laubbläser einsetzt, sich vergewissern, dass man keine Tiere wegpustet“, bittet die Naturschützerin. Abschließend merkt Owens an: „Weniger Pestizide, weniger Bodenversiegelung, mehr Hecken (auch auf unseren Äckern), mehr blühende Wegraine, kein Schotter, sondern eine naturnahe Gestaltung unserer Gärten. Davon würde nicht nur der Igel profitieren!“
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