Workshop „Wandern und Naherholung“ entwickelt erste Ansätze für Tourismus-Produkte

BARSINGHAUSEN (red).

Rund 30 Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, deren Tourismus-Gesellschaften sowie von Vereinen und Verbänden haben am Mittwoch die Weiterentwicklung des Deisters als Wander- und Naherholungsregion vorangetrieben. Bei einem Workshop mit Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack und Thorsten Koppenhagen von der Ostfalia-Hochschule haben sie nicht nur erste Produktideen für die Region entwickelt, sie haben sich auch bisherige Schwachstellen vorgenommen und Verbesserungsansätze diskutiert. „Sowohl der Referent als auch die Teilnehmer waren sowohl von der Vielzahl als auch von der Vielgestaltigkeit der Ideen und Fakten positiv überrascht und haben darin gute Voraussetzungen für den nun zu planenden Prozess der Produktentwicklung gesehen“, zeigt sich Barsinghausens Wirtschaftsförderer Dr. Thomas Müller mit den Ergebnissen des Abends zufrieden. Organisiert hatte den Workshop das Management der ILE-Region Calenberger Land und die Wirtschaftsförderung der Stadt Barsinghausen. Finanzielle Unterstützung für die Veranstaltung im Zechensaal gab es wie schon beim Impulsvertrag von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack im November von der Region Hannover. Das Team Regionale Naherholung fördert beide Veranstaltungen und trägt die Kosten zu 60 Prozent. Nach Angaben von Dr. Thomas Müller ist der Prozess der Produktentwicklung noch lange nicht abgeschlossen. „Wir werden auch in den kommenden Monaten regelmäßig zu Workshops einladen“, macht er deutlich. Barsinghausens Bürgermeister Marc Lahmann hatte in seiner Begrüßung auf die zahlreichen positiven Effekte verwiesen, die sich bei einer konsequenten Realisierung für die beteiligten Kommunen ergeben würden. Zum Auftakt des Treffens am Mittwoch hatte der Wander- und Tourismusexperte von der Ostfalia-Hochschule einige grundlegende Trends vorgestellt und zugleich auf das Potenzial dieser Form der Freizeitgestaltung für die Deisterregion verwiesen. Zugleich hob Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack auch die Bedeutung einer interkommunalen Zusammenarbeit auf diesem Feld hervor: „Mich als Touristen und Wanderer interessieren Gemeindegrenzen herzlich wenig“, erklärte er. Diese interkommunale Zusammenarbeit müsse auch darin bestehen, eine gemeinsame Identität zu schaffen, denn Tourismus habe nicht nur eine Außenwirkung. Untersuchungen der Ostfalia-Hochschule und anderer Einrichtungen hätten deutlich gezeigt, dass Gäste Wert auf eine ehrliche und überzeugende Marke legen, die auch mit innerer Überzeugung gelebt werde.

Im Anschluss an diese Ausführungen wurden in einem dreiteiligen Prozess, der von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack und Thorsten Koppenhagen moderiert und methodisch begleitet wurde, von den 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereits bestehende Angebote und Stärken ermittelt, Ziele und das Selbstbild angesprochen sowie Schwachstellen und Mängel in den Blick genommen. „Zu diesen Verbesserungsmöglichkeiten gehört unter anderem eine fehlende Vernetzung der handelnden Akteure, und das Fehlen einer zentralen Vermarktung führt dazu, dass Angebote nicht gefunden werden“, skizziert Barsinghausens Wirtschaftsförderer Dr. Thomas Müller einige Ergebnisse. Auch die mangelhafte Wanderinfrastruktur sowie das Fehlen einer ÖPNV-Anbindungen in den Deister am Wochenende seien von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kritisiert worden. „Die Beseitigung dieser Mängel hat eine Schlüsselrolle für die erfolgreiche Etablierung von Produkten am Markt“, so Dr. Thomas Müller weiter. Die vielen Anregungen, Hinweise und Verbesserungsvorschläge sind in den Augen von Dr. Thomas Müller ein Zeichen für das große Interesse an der Thematik, zumal die Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Institutionen in Blickrichtung auf die Initiatoren eine zeitnahe konsequente Fortführung der begonnenen Initiative forderten. Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack wies abschließend darauf hin, dass eine erfolgreiche Prozessführung zur Entwicklung nachhaltiger Produkte einen oder mehrere erfahrene Kümmerer bedürfe und auch immer wieder durch externes Know-how begleitet werden sollte.

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