Zählung der Gartenvögel ist eine wichtige Bestandsbestimmung

REGION (red).

Foto: Peter Trentz/www.naturgucker.de

Welche und wie viele Vögel flattern durch unsere Gärten und Parks und erfreuen uns morgens mit ihrem Gesang? Am Wochenende vom 13. bis 15. Mai ist es wieder soweit, dies herauszufinden: Alle Vogelfreundinnen und -freunde sind dann erneut dazu eingeladen, sich an der 18. „Stunde der Gartenvögel“ von NABU, NAJU und Landesbund für Vogelschutz (LBV) zu beteiligen, Vögel zu zählen und zu melden. „Je größer die Datenlage, desto besser die Einschätzung des Zustandes der Vogelpopulationen in unseren Siedlungen“, betont Matthias Freter vom NABU Niedersachsen und ruft daher alle Interessierten zur Teilnahme auf. „Deutschlandweit hatten im vergangenen Jahr bereits mehr als 140.000 Menschen mitgemacht und aus über 95.000 Gärten über 3,1 Millionen Vögel gemeldet.“ Gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich damit um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion. In Niedersachsen haben sich 2021 über 15.600 Menschen beteiligt. Insgesamt erfolgten aus über 10.500 Gärten, Parks oder von Balkons und Fenstern Meldungen zu Vogelvorkommen. Die Top drei der häufigsten niedersächsischen Gartenvögel blieb auch 2021 unverändert: Auf Platz eins lag der Haussperling, gefolgt von Amsel und Kohlmeise.

Ziel der Aktion ist es, Trends bei den Beständen über die Jahre zu verfolgen. Weil die „Stunde der Gartenvögel“ bereits seit 2006 stattfindet, können die Fachleute beim NABU auf einen umfangreichen Datenschatz zurückgreifen. Auch Menschen, die wenig über Vögel wissen, können bei der Aktion teilnehmen: „Die Zählhilfe und unsere kostenlose NABU-App ‚Vogelwelt‘ machen das Erkennen vieler häufiger Arten einfach“, so Freter. „Auch nur wenige Beobachtungen sollten gemeldet werden, denn diese sind ebenfalls sehr wichtige Daten für uns. Es geht bei der Aktion nicht darum, wer die meisten Vögel sieht, sondern um eine möglichst realistische Momentaufnahme.“ Die Aktion gibt auch Aufschluss über den Brutbestand, denn im Mittelpunkt stehen Arten, die bei uns brüten. Dazu gehören auch die Schwalben, die Ende März aus ihren Winterquartieren in Afrika zurückgekommen sind. „Leider hat ihr Bestand in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen“, warnt Matthias Freter: „Bundesweit steht die Rauchschwalbe auf der Vorwarnliste und die Mehlschwalbe gilt als gefährdet.“ Niedersachsenweit gilt der Gefährdungsstatus der beiden Arten genau umgekehrt. Für Schwalben und viele andere Brutvögel ist es daher wichtig, Garten, Balkon oder Hinterhof als Mini-Naturschutzgebiet zu gestalten, Insekten zu fördern und Brutmöglichkeiten zu schaffen. Tipps dazu gibt der NABU unter www.NABU.de/vogelgarten.

Foto: Peter Trentz/www.naturgucker.de