Zahnärzte wollen die Impfkampagne unterstützen

NIEDERSACHSEN (red).

Die niedersächsischen Zahnärztinnen und Zahnärzte wollen die notwendige umfangreiche Impfkampagne aktiv unterstützen. „Wir stehen bereit, bei der dringend notwendigen Beschleunigung der Impfkampagne die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen. Wir müssen in dieser besonderen Ausnahmesituation alle verfügbaren Kräfte des Gesundheitssystems bündeln, um die vierte Corona-Welle zu brechen.“, sagt der Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen, Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida. Wichtig sei aber, dass die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen schnell geschaffen werden und auch ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe. Da Impfen eine rein ärztliche und keine zahnärztliche Leistung ist, müssen für Impfungen durch die Zahnärzteschaft schnellstmöglich die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden. Gesetzgeber und Versicherungsträger sind aufgerufen, die notwendige Rechtssicherheit zu schaffen und Haftungsfragen abzuklären, die sich bei Impfungen durch Zahnärzte und Zahnärztinnen stellen. Die Zahnärzteschaft begrüßt, wenn der Bundesgesetzgeber die Anregung durch die Gesundheitsminister der Länder zu einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage zeitnah aufgreift und ein niedrigschwelliges, bürokratiearmes Impfangebot schafft. „Das große Engagement der Kolleginnen und Kollegen sollte nicht durch unverhältnismäßig hohe Auflagen und Hürden ausgebremst werden“, stellt Bunke klar.
Die medizinische Expertise haben Zahnärztinnen und Zahnärzte auf jeden Fall. Bunke: „Kaum eine andere Arztgruppe setzt am Tag so viele Spritzen wie wir Zahnmediziner. Wir haben ein großes Interesse daran, den dringend notwendigen Fortschritt der Impfkampagne, ganz besonders auch mit den derzeitig nötigen Boosterimpfungen, aber natürlich nicht zwangsverpflichtet, sondern auf freiwilliger Basis, zu unterstützen.“ Hintergrund: Nach den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums sollen bis Jahresende 25 Millionen Impfungen verabreicht werden. Neben Impfstoff fehlt aber gerade auch in ländlichen Regionen vielfach das Personal. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hat sich auf Antrag Niedersachsens einstimmig dafür ausgesprochen, die Impfmöglichkeiten auch auf Zahnärztinnen und Zahnärzte auszuweiten. Der Bund wird in dem Beschluss der GMK aufgefordert, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.

Foto: Alexander Körner / Johanniter