Zeit für mehr Solidarität: 150 Bürger nehmen an DGB-Maikundgebung teil

Ortsverbandsvorsitzender Michael Pöllath fordert den Bund zur Bereitstellung von mehr finanziellen Mitteln für die Integration von Flüchtlingen auf / Bürgermeister Marc Lahmann lobt ehrenamtliche Initiativen

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V.re.: DGB-Vorsitzender Michael Pöllath, Pia Pachauer von der IG Metall und der 2. Vorsitzende des DGB-Ortsverbands, Frank Marks

BARSINGHAUSEN (ta). Zur traditionellen Kundgebung zum 1. Mai versammelten sich heute auf Einladung des DGB-Ortsverbands Barsinghausen rund 150 Bürger am Mont-Saint-Aignan-Platz. Der Vorsitzende, Michael Pöllath, dankte in seiner Rede inbesondere den ehrenamtlichen Flüchtlingsinitiativen und lobte die Stadtverwaltung, die trotz der Stimmungsmache von einigen Wenigen sehr gute Arbeit bei der Unterbringung und Integration von Geflüchteten leiste, „Ich bin stolz, hier zu wohnen“, so Pöllath weiter, allerdings gebe es Integration nicht zum Nulltarif, daher gehe die Forderung an den Bund, hier mehr Gelder zur Verfügung zu stellen. Eine deutliche Absage richtete er an die Anhänger der rechtspopulistischen AfD, denn diese Partei falle ausschließlich durch Ausländer- und Islamfeindlichkeit auf. Protestwählern riet der DGB-Vorsitzende dringend, ihr Kreuz nicht bei der AfD zu machen. Zudem sei die AfD eine extrem wirtschaftsliberale Partei, die die Reichen entlasten und soziale Errungenschaften abschaffen wolle. In Punkto Flüchtlingszuzug erinnerte Pöllath zudem daran, dass es vor Ort in den 50er Jahren einen Anteil von über 20 Prozent an geflüchteten Menschen gegeben habe, die inzwischen mehr als gut integriert seien. Darüber hinaus dürfe es in der jetzigen Situation keine Ausnahmen beim Mindestlohn geben, so Pöllath, der den im Tarifkampf befindlichen Kollegen seine Solidarität zusicherte. Auch Bürgermeister Marc Lahmann thematisierte anschließend das Flüchtlingsthema. In Deutschland und Barsinghausen hätten zahlreiche Menschen, die vor Krieg und Terror geflohen seien, Schutz gefunden. Viele hätten die Absicht, wieder in ihre Heimat zurückzukehren, wenn sich dort die Lage stabilisiert habe. Es werde aber auch Menschen geben, die dauerhaft bleiben wollten. Für beide Gruppen sei es wichtig, dass Erlernen der deutschen Sprache sowie die Integration in die Gesellschaft, das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt zu organisieren. Vordringlich sei aber auch, die Fluchtursachen in den Krisen- und Kriegsländern zu beseitigen. Anlässlich des 1. Mais hob Lahmann zudem hervor, dass die Gewerkschaften Errungenschaften, wie die Fünf-Tage-Woche, die betriebliche Mitbestimmung, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, den Kündigungsschutz und zuletzt den Mindestlohn erkämpft hätten. Anschließend thematisierte die stellvertretende Bevollmächtigte der IG Metall, Pia Pachauer, die Bereiche Tarif- und Rentenpolitik und schloss sich dem Tagesmotto „Zeit für mehr Solidarität“ an. Umrahmt wurde die Gewerkschaftsveranstaltung mit musikalischen Darbietungen des Duos „Stewpete“ und mit leckeren Essensangeboten.

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Foto: ta