Zornige und ratlose Bürger im Zechensaal

Im Rahmen der diesjährigen Straßenausbaumaßnahmen fand heute ein öffentlicher Planungsworkshop statt / Im Dialog zwischen Ingenieuren, Stadtverwaltung und Anliegern sollen beschlussfähige Ausbauvarianten ermittelt werden

IMG_1311

BARSINGHAUSEN (ta). Noch in diesem Jahr möchte die Stadt mit Straßensanierungsmaßnahmen in den Bereichen Obere Straße, Heckenweg und Grasweg, mit Gehwegerneuerungen in der Tannenstraße und An der Sehlworth sowie mit Kanalarbeiten in der Kaltenbornstraße beginnen. Im Rahmen eines Planungsworkshops im Zechensaal waren die betroffenen Anlieger heute zu einem Dialog mit den drei beauftragten Ingenieurbüros, der Stadtverwaltung und Gesprächspartnern von der Stadtentwässerung eingeladen worden. Hierzu wurden verschiedene Bauvarianten vorgestellt. Baudirektor Tobias Fischer hoffte zu Beginn der von rund 150 Anwohnern gut besuchten Veranstaltung, dass weitestgehend Einigkeit über Ablauf, Umfang und Art der Maßnahmen erzielt werden könnte. „Anlieger können ihre Standpunkte und Anregungen schriftlich formulieren, diese werden dann ausgewertet. Sollte einigermaßen Konsens zwischen den Plänen und den Vorstellungen der Bürger erzielt werden, kann der Bauausschuss schon am Dienstag über die einzelnen Maßnahmen entscheiden“, so Fischer, der zudem darauf verwies, dass die Stadt im Rahmen des vom Rat beschlossenen sozialverträglichen Ablaufs der Sanierungen auch sogenannte Ablöseverträge anbieten könne. Auf diesem Weg sei es möglich, die fälligen Beiträge dann über einen längeren Zeitraum in Raten abzuzahlen. Soweit die Theorie zu dem Planungsworkshop – allerdings stieß die Organisation der gesamten Veranstaltung zahlreichen Teilnehmern mehr als bitter auf. Überall im Saal bildete sich diffuse Menschengruppen, von den die wenigsten wussten, was nun eigentlich passieren sollte. Viele vermissten eine Begrüßung und Erklärung über den weiteren Ablauf des Abends. Stattdessen starteten die Vertreter der Ingenieurbüros und der Verwaltung mit ihren Erläuterungen zu den einzelnen Ausbauvarianten, aus denen sich verschiedene Dialoge entwickelten, ohne dass die Mehrzahl der Anlieger überhaupt mitbekam, was da eigentlich gerade besprochen wurde. Bemängelt wurde aber auch, dass in dieser Form eine wirkliche Bürgerbeteiligung nicht möglich sei. Manchen Bürgern hatte es schon nach wenigen Minuten die Zornesröte ins Gesicht getrieben, sie kritisierten die Verwaltung vehement für diese Veranstaltungsform. Man darf also gespannt sein, welche Bauvarianten am kommenden Dienstag, ab 18 Uhr, im Bauausschuss präsentiert werden. Danach richten sich letztendlich auch die jeweiligen Beitragskosten für die einzelnen Grundstückseigentümer.

IMG_1317

IMG_1312

IMG_1309

IMG_1315

IMG_1316

IMG_1318

IMG_1310

Foto: ta