Zukunftsvisionen: Stadtrat Georg Robra hält mobiles Bürgerbüro und Bücherbus für machbar

Die Nummer 2 im Rathaus stand gestern im Forum für Politik und Kultur Rede und Antwort

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V.li.: Moderatorin Astrid Wortmann, Georg Robra und Moderatorin Laura Härdrich

BARSINGHAUSEN (ta). Der 1. Stadtrat, Georg Robra, ist seit drei Monaten im Amt. Gestern Abend war er Gast im Forum für Politik und Kultur, wo er geduldig und ausführlich die Fragen der rund 30 erschienenen Teilnehmer und des Moderatorenduos, Laura Härdrich und Astrid Wortmann, beantwortete. Der frühere Sozialdezernent von Herford sucht in Barsinghausen nach eigenen Worten eine persönliche und berufliche Neuorientierung, daher habe er seine bisherige Zeit am Deister genutzt, um zahlreiche Gespräche zu führen. Ein ausgesprochen prägendes Element von Barsinghausen seien die die vielen Ehrenamtlichen, dies sei ein wahres Pfund der Stadt. Allerdings befinde sich das Ehrenamt aufgrund der Altersstruktur der Bevölkerung auch hier auf dem Rückzug, deswegen brauche es künftig Unterstützung durch Hauptamtliche, um den Erhalt bestehender Initiativen und Vereine zu sichern. So gelte es zum Beispiel kooperative Strukturen durch die Jugendhilfe und konkrete Ansprechpartner in der Verwaltung für die Sportvereine zu organisieren, meinte Robra. Beschämend sei hingegen, dass die Stadt nicht mehr über einen Kulturetat verfüge, dieses Manko müsse nun mit Fantasie und personellen Ressourcen aufgefangen werden. Lobend äußerte sich der 1. Stadtrat über die städtische Jugendarbeit. Mehr Ressourcen für den Bereich seien zwar wünschenswert, allerdings seien auch die Mittel begrenzt. Hinsichtlich des Falkenkellers sagte Robra, ein multifunktional zu nutzender Raum sei auch künftig wichtig und wünschenswert, jedoch müsste die Trägerschaft nicht unbedingt von den Falken übernommen werden. Ebenso wünschenswert wäre ein Jugendparlament. Dieses müsse aber von den Jugendlichen auch gewollt sein und diese Bereitschaft, sich einzubringen, könne er zur Zeit nicht erkennen. Mit Blick auf die ältere Bevölkerung betonte Robra, dass die Grundversorgung vor Ort stimme. Da immer mehr Senioren das Internet nutzten, sei künftig die Etablierung eines mobilen Bücherbusses anstelle der Stadtbücherei und auch ein mobiles Bürgerbüro im Bereich des Möglichen. Auf die Kritik des Vorsitzenden des TSV Goltern, Georg Olfermann, an den „menschenunwürdigen“ Bedingungen in der Asylbewerberunterkunft im Ohweg antwortete Robra, dass die Gemeinschaftsunterkunft nicht länger als bis zur Jahresmitte 2016 betrieben werden solle. Dann müssten andere Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden, so Robra.

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IMG_6806Foto: ta