GROßGOLTERN/BARSINGHAUSEN (red).
„Aus ihrer Heimat gewaltsam entführt, missbraucht zu unmenschlicher Arbeit, durch Hunger, Entkräftung und Folter gequält und auch ermordet. 20 Millionen Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen waren in Deutschland eingesetzt: In Rüstungsbetrieben – wie in Hannover – aber auch in vielen anderen Fabriken, auf Baustellen, in der Landwirtschaft, im Handwerk oder in Privathaushalten. Laut Wikipedia: „Mit keinem anderen nationalsozialistischen Verbrechen waren derart viele Menschen im Nazi-Deutschland persönlich konfrontiert – als Täter oder Zuschauer.“ Alle hatten mit dem Aufschwung des Faschismus erlebt, wie die Ungleichheit von Menschen – Hautfarbe, Körperbau, Geschlecht, Religion, Nation – politisch benutzt wird. Ungleichheit wird zur prinzipiellen Andersartigkeit, mit moralischer Diffamierung wird Ungleichheit zur Minderwertigkeit, eine Bekämpfung wurde dann ideologisch gerechtfertigt und damit wurde Minderwertigkeit Objekt von Gewalt und Terror – bis hin zu Zwangsarbeit und Massenmord.
Das Projekt „Menschen in der Hölle“: Im Rahmen der Bundesstiftung EVZ „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ sammeln in den kommenden vier Wochen Mitglieder der Ökostation Informationen und Hinweise über damalige lokale Geschehnisse mit Zwangsarbeit, auch weil es in Barsinghausen eher wenig Kenntnisse darüber gibt, während in Hannover die Lebensumstände Zehntausender Verschleppter gut dokumentiert sind. Über das Ergebnis der Untersuchung wird dann berichtet“, teilt das Team der Ökostation mit.
Wer gern etwas beitragen möchte: Kontakt ist möglich über die Postadresse Ökostation Deister-Vorland e.V., Müllerweg 8 in Barsinghausen oder über die E-Mail-Adresse oekostation@deister-vorland.de.
Foto: Ökostation