Bauantrag ist gestellt: Vor dem Kulturverein Krawatte liegen „riesige Aufgaben“

Auf der Mitgliederversammlung wurden die Sanierung des ehemaligen Fabrikgebäudes und die Finanzierungsmöglichkeiten erläutert

 

BARSINGHAUSEN (ta). Kurz vor Ostern hat der Kulturverein Krawatte den Antrag für den ersten Bauabschnitt zur Sanierung der ehemaligen Krawattenfabrik Ahlborn an der Egestorfer Straße beim städtischen Bauamt eingereicht. Darüber informierten die Vorstandsmitglieder, Karen Bremer und Friedrich Holtiegel, bei der Mitgliederversammlung. Wenn dieser bewilligt wird, sollen die ersten Arbeiten zur Erneuerung von Dach, Heizung und Eingangsbereich noch in diesem Jahr starten. Laut einem Gutachten beläuft sich die veranschlagte Bausumme für das gesamte Bauprojekt auf rund 1,4 Millionen Euro. Als gesicherte Fördermittel stehen momentan 100.000 Euro von der N-Bank, 100.000 Euro vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur für die energetische Sanierung sowie 50.000 Euro von der Stiftung Niedersachsen bereit.

Mit einem Sperrvermerk versehen ist noch ein Zuschuss von der Stadt Barsinghausen. Hier liefen zurzeit Gespräche mit den Ratsparteien, erklärte Holtiegel. Seitens der Stadt wolle man auch wissen, in welcher Form der Verein künftig die jährlichen Betriebskosten stemmen wolle. Es lägen also riesige Aufgaben vor dem Verein, so Holtiegel. Noch sei der Verein mit seinen 22 Mitgliedern ein Rumpf, Ziel müsse es daher sein, weitere Vereine und Personen für eine Mitgliedschaft zu gewinnen, denn immerhin beinhalte die eigene Satzung ausdrücklich die Förderung des kulturellen Lebens in Barsinghausen und Umgebung, betonte Holtiegel. Anschließend erläuterte Karen Bremer die anvisierten Sanierungsschritte. Noch in 2017 wolle man mit dem Dach und der Heizung beginnen. Außerdem wolle man das Foyer mit dem neu zu schaffenden Eingang zur Straßenseiten und die Fassade angehen.

Nötig seien hierfür zusätzliche 30.000 Euro. Hinsichtlich des zweiten Bauabschnitts, bei dem in 2018 die Erneuerung der Fenster erfolgen solle, hoffe man auf eine zweite Förderung durch das Kultusministerium in Höhe von 100.000 Euro. Ein entsprechender Antrag werde gestellt, so Bremer. Sie stellte zudem anhand von Skizzen die künftige Raumaufteilung vor und unterstrich, dass dem 120 Quadratmeter großen Saal, der für rund 180 Menschen ausgelegt sei, eine besondere Bedeutung zukomme. Hier sollen größere kulturelle Veranstaltungen, wie Theateraufführungen, Konzerte und andere Veranstaltungen, stattfinden. Vor diesem Hintergrund seien bereits Gespräche mit der Stadt zur Schaffung von entsprechenden Parkgelegenheiten auf dem Grundstück hinter dem Gebäude geführt worden. Geplant sei auch eine Weganbindung an den Zechenpark. Langfristig müsse der Kulturverein aber auch dafür Sorge tragen, adäquates Personal für den zukünftigen Betrieb der Krawatte zu organisieren, ergänzte Holtiegel, der darauf verwies, dass es zum einen gelungen sei, die angegliederte Wohnung zu vermieten und dass man im Rahmen der Kunstvermittlung und von Kunstkursen bereits erste Veranstaltungen durchgeführt habe. Letztendlich erteilte die Versammlung dem Vorstand Entlastung und wählte Elke Thiele und Frank Plorin zu Beiräten. Der Vorstand besteht derzeit aus Karen Bremer, Friedrich Holtiegel (Kunstverein) und Annabell Reymann (Kunstschule NOA NOA). Vorgesehen ist, den Vorstand in Zukunft auf vier Mitglieder zu vergrößern. Für den Beginn der Bautätigkeiten hat man zudem ein kleines Fest geplant.

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