Naturfreunde laden zum Vortrag „Luthers ungeliebte Brüder – Reformation gegen den Strich gebürstet“ ein

BARSINGHAUSEN (red).

Am 31. Oktober endeten die Feiern zum 500. Jahrestag der Reformation. Ein Jahr lang stand Martin Luther im Zentrum eines beispiellosen Reigens von Festen, Feiern, Veranstaltungen, Symposien, Film- und Theatervorführungen bis hin zum Spanferkelessen im Gedenken an den Reformatoren, der in Deutschland wie kein Anderer als Sinnbild einer Reformbewegung im Glauben, Sprache und Gesellschaft gilt. Die Veranstaltung der Naturfreunde will darauf aufmerksam machen, das Luther nicht der erste und nicht der letzte war, der den Ausbruch aus der Enge der seinerzeit verknöcherten und korrupten katholischen Kirche wagte. Auch waren es neben Luther eine ganze Gruppe von Reformatoren, die wie Thomas Müntzer, Hans Hut und viele andere einen konsequenteren Bruch mit den feudalen Strukturen nicht nur der Kirche, sondern auch in Staat und Gesellschaft forderten und lebten. Im Unterschied und konsequenter als Luther forderten sie, dass es bei der Freiheit eines Christenmenschen nicht alleine im Glauben bleiben dürfe. Sie setzten sich – mit dem Schwert wie Müntzer und gewaltlos wie die blutig gleichermaßen von Lutheranern und Katholiken unterdrückten Täufer – zusammen mit den bedrückten Bürgern und Bauern für eine an den Geboten des frühen Christentums ausgerichtete Gesellschaft ein. Um diese ungeliebten, unterdrückten und vergessenen Brüder Luthers geht es am Donnerstag, den 30. November 2017 ab 19:00 Uhr im Naturfreundehaus im Bullerbachtal. Referent ist Johann Bauer, Soziologe aus Hannover.