Ausbildungslotsen unterstützen nach der Schulzeit

Berufsberatung in gemeinsamer Verantwortung kommt gut an

Sind überzeugt vom Erfolg des Projekts Ausbildungslotsen: Stefan Eßmann (v. l.), Ausbildungsleiter bei DB Schenker, Ulf-Birger Franz, Bildungsdezernent der Region Hannover, Heike Döpke, Vorsitzende der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Hannover, Rita Rzyski, Bildungsdezernentin der Landeshauptstadt Hannover, Peter Schütz, Schulleiter der IGS Linden und Andreas Klughardt, Ausbildungslotse an der IGS Linden.

REGION (red). Schule – und dann? Einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz suchen, sich bewerben, das Vorstellungsgespräch meistern, den Arbeitgeber von sich überzeugen und auch in schwierigen Phasen bei der Stange bleiben: Das sind Herausforderungen, die viele Schülerinnen und Schüler nicht ohne Hilfe meistern. Region Hannover und Agentur für Arbeit Hannover haben 2015 das Projekt „Ausbildungslotsen“ gestartet. Inzwischen sind regionsweit 26 Ausbildungslotsinnen und -lotsen im Einsatz und unterstützen junge Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben – sie beraten, koordinieren, helfen. Finanziert wird das Projekt mit einem Volumen von rund 1,2 Millionen Euro zu je 50 Prozent von der Bundesagentur für Arbeit und der Region Hannover. Was 2014 in zwei Schulen begann, ist mittlerweile auf 28 Modellschulen in der Region Hannover angewachsen – von der Förderschule bis zum Gymnasium. „Durch die Arbeit der Lotsinnen und Lotsen sind die teilnehmenden Schulen heute Vorreiter in der Berufsorientierung“, resümiert Ulf-Birger Franz, Wirtschafts- und Schuldezernent der Region Hannover. „Unser Beratungsangebot hat allein im vergangenen Schuljahr mehr als 8.200 Schülerinnen und Schüler erreicht. Das zeigt, wie wichtig und erfolgreich diese Unterstützung ist.“ Heike Döpke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover: „Die berufliche Orientierung ist für Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung und gleichzeitig das Fundament einer individuellen Berufsberatung. Deshalb unterstützen wir sie mit diesem Angebot und sehen in den Lotsen die ideale Ergänzung und Begleitung unseres Beratungs- und Förderangebotes.“ Insgesamt sind elf Integrierte Gesamtschulen, vier kooperative Gesamtschulen, zwei Gymnasien, drei Förderschulen sowie acht Haupt-, Real- bzw. Oberschulen an dem Projekt beteiligt. Die Ausbildungslotsen sind zumeist mit einer ganzen, an manchen Schulen auch mit einer halben Stelle vor Ort. Als Träger der Ausbildungslotsinnen und Ausbildungslotsen fungieren die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Hannover, Pro Beruf, das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) und A&A Plus. Die Zahlen sprechen für sich – und für den Erfolg des Projekts „Ausbildungslotsen“: Über 100 neue Kooperationen mit ausbildenden Betrieben und Berufsbildenden Schulen sind in den vier Jahren seit Projektstart zustande gekommen. Einen praxisnahen Einstieg bieten mehr als 200 Angebote wie beispielsweise die „Berufsorientierung mit Berufsberatung im Klassenverband“, die „Schulwegplanung als Elternabend“ oder ein gemeinsamer Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit. Immer mehr Schülerinnen und Schüler haben einen „Berufswegefahrplan“ in der Tasche oder nehmen an einer so genannten Kompetenzfeststellung teil. Weiterbildung, Praktikum und Ausbildung – diese beruflichen Optionen sind an den „Lotsen-Schulen“ systematisch verankert.

Foto: Region Hannover / Carmen Pförtner