Bebauungsplan Rottkampweg: Anwohner wollen frühzeitig wissen, was auf sie zukommt

Der heutige Bauausschuss fällt aber nur eine Entscheidung, ob das sogenannte Grabeland mit den Kleingärten in den baulichen Geltungsbereich fällt oder nicht

EGESTORF (ta). Der Bebauungsplan 212 „Rottkampweg“, für den der erste Aufstellungsbeschluss aus dem Jahr 2016 datiert, sorgt weiter für heftige Diskussionen. Zu einem von der Verwaltung anberaumten Ortstermin kamen fast 70 interessierte Bürger und Anwohner. Entlang des Rottkampweges wollen Grundeigentümer eine Bebauung mit eingeschossigen Wohnhäusern realisieren. Diesen steht die Stadtverwaltung aufgeschlossen gegenüber. Nicht mehr berücksichtigt wird in der neuesten Beschlussvorlage, mit der sich heute der Bauausschuss befasst, die sogenannte Grabeland-Fläche, die von Kleingärtnern über Jahre hinweg genutzt wurde. Der Bauausschuss legt heute also ausschließlich den räumlichen Geltungsbereich des B-Plans fest.

Burkhard Lango, Eigentümer des Grabelands, erklärte gegenüber Deister Echo, er habe seine Pläne zum Bau von Bungalows für Senioren keineswegs zu den Akten gelegt. Mit Unverständnis für die neuen Pläne der Verwaltung reagierte auch SPD-Ratsherr Günter Gottschalk. Immerhin seien schon 50% der Kleingärten geräumt worden. Ob künftig auch diese Fläche bebaut werden solle, sei eine politische Frage, erklärte der 1. Stadtrat, Thomas Wolf. Die konkreten Pläne müssten erst den Ausschuss und dann den Rat passieren und danach würde eine öffentliche Auslegung erfolgen. Seitens der Verwaltung wurde auch klar gestellt, dass das weitere Planverfahren, in dessen Verlauf auch die nötigen Gutachten erstellt werden müssten, mindestens neun Monate in Anspruch nehmen dürfte. Bisherige Stellungnahmen aus der Bürgerschaft seien bislang noch nicht berücksichtigt worden, es werde aber noch eine Bürgerbeteiligung zu einem späteren Zeitpunkt geben. Mehrere Teilnehmer an dem Ortstermin bemängelten einerseits, dass die Auswirkungen auf die Umgebung noch nicht detailliert dargestellt und diskutiert worden seien. Zudem dürfte sich die Verkehrsbelastung, z.B. für die Brinkstraße, in jedem Fall erhöhen. Außerdem wurde gefragt, ob im Falle einer Bebauung des Grabelands dann nicht auch eine zusätzliche Straße über die Weberstraße als Zubringer zur Stoppstraße gebaut werden müsste. Dann wären für den gesamten Bereich völlig veränderte Verkehrsflüsse zu erwarten. Kerstin Beckmann von „Aktiv für Barsinghausen“ betonte, es müsse bei neuen Wohnbauprojekten in jedem Fall sicher gestellt werden, dass diese nicht zu nah an den Deister heranrückten.

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