Lange gereift: Radverkehrskonzept der Stadt findet breite Zustimmung

Erforderliche Mittel werden in den Haushalt 2022 eingestellt und die Beantragung von Fördermitteln von Bund und Land für konkrete Verbesserungen vorbereitet

BARSINGHAUSEN (ta/red). Bei der Ausgestaltung eines städtischen Radverkehrskonzeptes für Barsinghausen haben sich sehr viele Bürger mit Anregungen und Kritik beteiligt. Im Zusammenspiel von Verwaltung, Ratspolitik, der Polizei und Vereinen ist daraus ein beschlussfähiger Rahmenplan geworden. Im gestrigen Bauausschuss herrschte unter den Fraktionen große Einigkeit, so dass in der kommenden Ratssitzung das Konzept als künftiger Handlungsleitfaden beschlossen werden kann. Die Verwaltung soll dann inhaltliche und zeitliche Maßnahmenpakete entwickeln und die Möglichkeiten von Landes- und Bundesfördermitteln aufzeigen. Für Maßnahmen zur Verbesserung der Radwege stellt die Stadt zudem erforderliche Mittel in die kommenden Haushalte ein. Mit einem sehr konkreten Anliegen meldete sich alsgleich Kerstin Beckmann von „Aktiv für Barsinghausen“ zu Wort. Der schmale Fuß- und Radweg entlang der Bahnlinie vom Bahnhaltepunkt Kirchdorf in Richtung Egestorf müsse nicht zuletzt wegen der neuen Baugebiete entwickelt und deutlich aufgebessert werden. Dazu sagte Baudirektor Ingo Ellerkamp, dazu sei ein Grunderwerb durch die Stadt nötig. Man müsse schauen, ob dabei die Grundbesitzer mitspielten. Ein weiterer Fokus im Radverkehrskonzept soll auf der Verbesserung des Radweges entlang der Landestraße 392 liegen.

Darstellung der Verwaltung: Das Radverkehrskonzept der Stadt Barsinghausen wurde in 2019/2020 von einem Ingenieurbüro erarbeitet. Während der Bearbeitung wurden zwei Arbeitskreise mit Vertreter und Vertreterinnen aus Rat und Verwaltung sowie des ADFC, Bürgerinnen und Bürger und des örtlichen Polizeikommissariats durchgeführt. Nach der Vorstellung im Bau- und Planungsausschuss erfolgte vom 30. Januar bis 20. Februar 2021 eine Online-Befragung der Stadtöffentlichkeit mit 355 Antworten, davon konnten 267 Einsendungen ausgewertet werden. Einige Fragebögen wurden nur sehr unvollständig ausgefüllt und waren nicht auswertbar, bei anderen Bögen wurde der erforderlichen Datenschutzerklärung nicht zugestimmt. Zusammenfassend lässt sich eine erfreulich hohe Beteiligung feststellen. Die Befragungsergebnisse bestätigen die Inhalte des vorliegenden Konzeptes für den Alltagsradverkehr in vielerlei Hinsicht. Schwerpunkte der Anregungen waren die Fragestellungen um die Benutzungspflicht von bestehenden Radwegen, bevorzugte Wegeführungen und das Fahrradparken insbesondere an den fünf S-Bahnhaltepunkten und den Schulzentren. In den vergangenen Monaten hat die Stadtverwaltung bereits einzelne Anregungen aus diesem Konzept umgesetzt. Die um das Schulzentrum Am Spalterhals durchgeführten Sofortmaßnahmen wurden im Bau- und Planungsausschuss am 6. Mai vorgestellt. Weitere vorgeschlagenen Maßnahmen werden in Bezug auf eine zeitnahe Umsetzung in eigener Regie ausgewertet, priorisiert und die Beantragung von Fördermitteln aus Bundes- und Landesprogrammen vorbereitet. Erforderliche Haushaltsmittel werden für den Haushalt 2022 angemeldet. Das Radverkehrskonzept ist zusammen mit den Ergebnissen der Online-Befragung weiterhin auf der städtischen Homepage veröffentlicht. Soweit es die Covid-Pandemie zulässt, ist eine öffentliche Infoveranstaltung nach den Sommerferien geplant.

Foto: ta