Gutes Jahr für die Schülerhilfe Senegal: Ute Gierczynski-Bocandé und der Eine Welt-Laden danken allen Spendern

BARSINGHAUSEN (red).

Übergabe an den Leiter des Internats, Abbé Gérard Keita, des von der Senegal-AG erstellten Senegal-Kalenders, dessen Verkaufserlös einen wichtigen Beitrag für das Internat 2022 geleistet hat

Ute Gierczynski-Bocandé vom Projekt Schülerhilfe Senegal teilt mit: „Das Jahr 2022 war für die Schülerhilfe Senegal ein gutes Jahr dafür danken wir allen großzügigen Spenderinnen und Spendern, jeder und jedem, die zum Erfolg des Projektes beigetragen haben, das nun schon in sein 14. Jahr geht! Wir sagen Euch und Ihnen ein sehr herzliches Dankschön oderAyerikedji“ auf Bassari. Und wir hoffen, dass diese wunderbare Dynamik auch die nächsten Jahre weiter geht. Wir sind alle sehr dankbar für diese Entwicklung, die keineswegs selbstverständlich ist. Denn der Ukraine-Krieg, die Covid-Folgen und andere nationale und internationale Probleme haben in Senegal, wie auch in vielen Ländern, zu enormen Preissteigerungen, häufig – Verdoppelungen geführt. Deshalb hatten wir im Frühjahr schon die Befürchtung, die Mittel könnten nicht bis Schuljahrsende ausreichen. Aber Dank Eurer / Ihrer großen Spendenbereitschaft und besonders Dank der außergewöhnlichen Spendenaktion der Senegal-AG vom HAG Barsinghausen konnten wir bis zum Ende durchhalten. Ab Oktober sind die Schüler und Schülerinnen wieder da und das Schuljahr ist im vollen Gang. Wir hoffen, dass das Spendenvolumen bis Schuljahrsende ausreicht, sowohl für das Internat als auch für die anderen Projektteile.

Das Schülerwohnheim (Internat genannt) in Salemata ist weiterhin das Herz- und Zentralstück der Schülerhilfe Senegal. Dank der Schülerhilfe wird 120 Kindern der Schulbesuch und der Verbleib auf der Schule ermöglicht. Es konnte im letzten Jahr große Erfolge aufweisen: alle Mittelschulabschlusskandidaten haben ihren Abschluss erreicht und die meisten Abiturkandidaten auch. Das Internat bietet eine Heimat für 120 Schüler und Schülerinnen aus den entlegenen Dörfern, die Dank der regelmäßigen Spenden gut verpflegt und umsorgt werden können. Die Schülerhilfe zahlt nicht nur die Verpflegung, sondern auch alle anderen Ausgaben: medizinische Versorgung, Strom, Wasser, Gehälter von Hausmeister Geremy, der Vertrauensperson für die Mädchen, Suzanne, und zwei Köchinnen sowie diverse Renovierungsausgaben. 

Der Garten brachte Dank einer sehr regelmäßigen und engagierten Pflege gute Ergebnisse: Zwiebeln, Salat, Tomaten und andere Gemüsesortenkonnten im Winter geerntet werden, aber ab April ist es zu heiß. In den anderen Monaten werden diverse lokale Lebensmittel verwendet, um genügend Vitamine zu bekommen, wie das Baobab-Pulver (von den Affenbrotfrüchten), das sehr reich an Vitaminen und Kalzium ist. Die Finanzierung des Schülerwohnheims wird zu mehr als 90% aus den Spenden des Schülerhilfeprojekts bestritten. Die Schülereltern steuern Hirse, Mais und Erdnüsse zur Verpflegung bei, was schon eine Erleichterung ist, aber bei weitem nicht ausreicht. Auch angesichts der o. a. großen Preissteigerung der Nahrungsmittelpreise in Senegal ist das Wohnheim weiterhin auf unsere konstante Unterstützung angewiesen. Die Schülerhilfe Senegal unterstützt auch das kleine Schülerwohnheim der Schüler aus Ethiolo (Foyer dEthiolo). Das Dorf liegt 12 km von Salemata entfernt und hat nur eine Mittelschule, aber kein Gymnasium. Die 33 Gymnasiasten aus Ethiolo leben in Salemata in ihrem Foyer, das nach einer großen Einzelspende ein neues Gebäude mit vier Zimmern bauen und den Gemeinschaftssaal grundrenovieren konnte. Das Foyer wurde auch mit Solarenergie ausgestattet. Die Schüler/innen werden von ihren Eltern so gut es geht mit Nahrungsmitteln versorgt, aber es reicht nicht aus, und so erhalten die Schüler des Foyers monatlich einen Zuschuss zum Kauf von Nahrungsmitteln, die sie selbst zubereiten.

Das Buschschulen-Projekt wurde auch 2022 mit großem Erfolg fortgesetzt. Am 1. Dezember 2021 starteten 25 Buschschulen ins neue Schuljahr mit mehr als 450 Schülern und Schülerinnen, die hier die erste bis dritte Klasse absolvieren, bevor sie in eine staatliche Grundschule gehen. Von den 25 Buschschulen sind mittlerweile 22 gebaut, bei den anderen findet der Unterricht in provisorischen Unterständen statt. Dank einer großer Spenden können wir 2022 zwei neue Buschschulen bauen und 3 weitere renovieren. Unsere Stipendiaten haben im vergangenen Jahr gute Fortschritte erzielt: Christine Boubane (Bankfachwesen) schließt jetzt im Januar ihr Studium mit dem Bachelor ab. Die zwei Stipendiaten aus Salemata, Allie und Thiara, die Elektrotechnik bei Don Bosco (Berufsfachschule der Salesianer in Tambacounda) studieren, haben mit gutem Erfolg das zweite Jahr bestanden und gehen jetzt in ihr drittes und letztes Studienjahr. Mathieu und Germaine, die respektive Krankenpfleger und Hebamme lernen, absolvieren in Kürze ihre staatlichen Examen. Weitere Krankenpflegeschüler konnten Dank von sehr großzügigen Einzelspenden ihre Ausbildung fortsetzen, die sie dieses Jahr beenden werden: Maurice (Krankenpfleger) und Eric Tama (Krankenpflegeassistent). Die Unterstützung an die Studentenorganisation der Bassari-Studenten ANEEB trägt dazu bei, dass weniger Studenten aus dem weit entfernten Bassariland das Studium in Dakar abbrechen und mehr Studenten ihren Abschluss machen können. Die bisher von der Schülerhilfe unterstützten Studenten haben zum großen Teil eine Stelle in ihrer Heimatregion gefunden. Lucie (Krankenschwester) arbeitet seit acht Jahren in verschiedenen Krankenstationen in der Region Kedougou und da sie so gute Arbeit macht, hat sie jetzt ein Stipendium vom Staat erhalten, um in Dakar ihren Master zu absolvieren, um dann höhere Verantwortungsposten im Gesundheitswesen in Kedougou zu übernehmen. Patrice Bindia (Elektriker) hat jetzt in Kedougou sein eigenes Unternehmen aufgemacht und scheinbar guten Erfolg. Olivier ist stv. Bankdirektor der senegalesischen Volkssparkasse Crédit Mutuel in Saraya. Jeremy Bindia hat letztes Jahr seine Doktorarbeit über die Geschichte des Bassari-Volkes verteidigt, war dann ein Jahr Lehrer im Norden und ist jetzt Geschichtslehrer im Gymnasium Kedougou. Wir haben viele Gründe, stolz zu sein und uns über die Erfolge der von uns geförderten Schüler und Studenten zu freuen! Deshalb möchte ich zum Abschluss wieder unser Motto betonen: Bildung und Ausbildung sind die Grundlage jeglicher Entwicklung. Gut ausgebildete junge Menschen haben mehr Chancen, in Senegal und generell vor Ort eine Arbeit zu finden. Sie sind weniger anfällig für die Versuchung der Emigration und bleiben im Lande. Deshalb ist die Hilfe für Schüler und Schulen ein wirkungsvoller Ansatz für eine nachhaltige Entwicklung in Afrika, aber auch als Vorbeugemaßnahme gegen die Emigration. Eine gute Bildung ist die Garantie für verantwortungsbewusste Bürger, die sich aktiv für Demokratie, Meinungsfreiheit und Menschenrechte einsetzen. Auch unter diesem Aspekt wird deutlich, wie wichtig, ja wie dringend notwendig es ist, die Bildungsdynamik aufrechtzuerhalten und weiter zu tragen. In diesem Sinne ist jeder Cent wichtig und jeder Euro wird konstruktiv eingesetzt, um immer mehr Schülern die Chance einer Schulbildung zu geben und ihnen den Weg in ein erfolgreiches und selbstbestimmtes Berufsleben zu ermöglichen.“

Fotos: privat