Stadtsparkasse schließt Negativzinsen für Bankkunden aus

Vorstand zeigt sich mit abgelaufenem Geschäftsjahr zufrieden / Alle Barsinghäuser Geschäftsstellen bleiben erhalten

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Das Vorstandsteam der Stadtsparkasse Barsinghausen: Reinhard Meyer (v.re.), Britta A. Sander und Uwe Borsum ziehen Bilanz.

BARSINGHAUSEN (ta/red). Die Stadtsparkasse Barsinghausen bleibt trotz anhaltender Niedrigzinsphase auf Wachstumskurs. 17.500 Kunden, Eigenkapital in Höhe von 26 Millionen Euro, ein gestiegenes Einlagenvolumen und ein Jahresüberschuss von 400.000 Euro lassen das SSK-Vorstandsteam, bestehend aus Direktor Reinhard Meyer, Vorstandsmitglied Britta A. Sander und Uwe Borsum, Chef der Unternehmens- und Firmenkundenbetreuung, zufrieden auf das abgelaufene Geschäftsjahr zurückblicken. „Angesichts der niedrigen Zinsen und den stetig zunehmenden Regulierungsauflagen haben wir uns für ein Haus unserer Größe beachtlich geschlagen“, resümiert Meyer, Vorstandsvorsitzender der zweitkleinsten niedersächsischen Sparkasse. Dies sei nicht zuletzt ein Verdienst der engagierten Mitarbeiter der Stadtsparkasse, bei denen sich das Führungstrio ausdrücklich bedankt.

„Mit rund 400.000 Euro Jahresüberschuss werden wir das Ergebnis des Vorjahres wiederholen“, so Britta A. Sander. Dass es trotz eines stabilen Wachstums in allen Geschäftsbereichen nich höher ausgefallen ist, führt Sander vo allem auf zwei Faktoren zurück: Einerseits das anhaltend niedrige Zinsniveau, das zu einem Rückgang des Zinsüberschusses von 9% auf 8,5 % geführt hat, andererseits mussten die allgemeinen Preissteigerungen, wie Tariferhöhungen im Personalbereich, aufgefangen werden. Auch eine kaufmännisch vorsichtige und vorausschauende Kreditpolitik gewinne vor diesem Hintergrund an Bedeutung. Im Hinblick auf die gestiegenen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung der Kreditinstitute wird der Vorstand dem Verwaltungsrat vorschlagen, den erwirtschafteten Jahresüberschuss in das Eigenkapital fließen zu lassen. Das zurückliegende Geschäftsjahr der Stadtsparkasse war geprägt durch eine lebhafte Kreditnachfrage. So sind Darlehenszusagen um 38% auf 16,8 Millionen Euro gestiegen. Die Schwerpunkte lagen hier beim privaten Wohnungsbau mit 6,5 Millionen Euro. „Die Barsinghäuser Firmenkunden und Unternehmen haben das Zinsniveau derweil für Investitionen genutzt. Andererseits hat die gute Liquiditätslage zu vermehrten Sondertilgungen geführt“, sagt Uwe Borsum, SSK-Vorstandsvertreter. In der Summe ist der Gesamtbestand der Kredite mit 247 Millionen Euro nahezu gleich geblieben. Eine sehr positive Entwicklung nimmt ferner die Zusammenarbeit mit der S-Kreditpartner GmbH, einer auf die Konsumgüter- und KFZ-Finanzierung spezialisierte Tochtergesellschaft der Stadtsparkasse. „Mit dem Vermittlungsvolumen von 2,4 Millionen Euro sind wir sehr zufrieden“, betont Reinhard Meyer. „In den vergangenen Jahren ist dieses Geschäft zu großen Teilen an uns vorbei gegangen. Vielen Kunden war gar nicht bewusst, dass wir auch Autos finanzieren, das hat sich mittlerweile geändert“, so Meyer.

Einen deutlichen Zuwachs von 5,6 Millionen Euro auf 253 Millionen Euro konnte die Stadtsparkasse im Einlagengeschäft verzeichnen. „Aufgrund der Zinssituation ist es nicht verwunderlich, dass der Zuwachs ausschließlich aus dem Tagesgeld kommt“, erläutert Meyer. „Aber wir sehen das als großen Vertrauensbeweis unserer Kunden. Daher kommt es für uns auch nicht in Frage, Negativzinsen zu berechnen.“ Meyer verweist zudem auf die wachsende Notwndigkeit zur privaten Altersvorsorge. Trotz oder gerade wegen der niedrigen Zinsen sei sie das Fundament für eine gute Zukunft. Als Alternativanlage empfiehlt das Vorstandsteam übereinstimmend eine Geldanlage in Wertpapiere oder Investmentsfonds. Gezielt ausgesucht gehörten diese in nahezu jede Anlageplanung. Die rekordverdächtige Entwicklung an der Börse in den vergangenen Monaten bestätige diese Empfehlung.

Mit DEKA, LBS und VGH verbindet die Stadtsparkasse eine jahrelange Partnerschaft – zum Wohle der Kunden, wie der SSK-Vorstand betont, erfolge doch die Beratung zu allen Produkten aus eigener Hand. „Unsere Kunden honorieren unseren ganzheitlichen Beratungsansatz und sind zudem von der Qualität der Produkte unserer Verbundpartner überzeugt. Nur so war es möglich, dass sich die Summe der vermittelten LBS-Bausparverträge auf 9,1 Millionen Euro fast verdoppelt hat. Der Bauspargedanke lebt auch in Zeiten niedriger Zinsen“, stellt Britta A. Sander fest. Gleiches gelte auch die VGH. Über 2500 Kunden der Stadtsparkasse vertrauten bei der Absicherung ihrer Lebensrisiken auf VGH-Produkte. Im Schnitt habe jeder Kunde zwei Versicherungen. „Mit unserer eigenen VGH-Agentur sind wir für nahezu alle Fragen der erste Ansprechpartner unserer Kunden.

Dass die Stadtsparkasse keine normale Bank sei, sage ja schon der Name. Dass es sich auch in der Realität so verhalte, belegten die Worte von Reinhard Meyer: „Unser Geschäftsmodell ist auf das Gemeinwohl ausgerichtet. Wir müssen unsere Gewinne weder an Aktionäre noch an Anteilseigner ausschütten. Unsere Gewinne werden komplett zum Wohl des Geschäftsgebietes eingesetzt“, sagt er. „Einerseits stärkt die Stadtsparkasse damit ihr Eigenkapital, um auch künftig Kredite an die heimische Wirtschaft vergeben zu können. Andererseits ist die Stadtsparkasse seit jeher der größte Förderer im sozialen, kulturellen oder sportlichen Bereich in Barsinghausen“, so Meyer. Knapp 134.000 Euro hat die Stadtsparkasse oder ihre Stiftung in 2014 an Spenden und Sponsoring zugesagt oder ausgezahlt. Die größten Posten waren dabei das Freibad Goltern, zwei Spielplätze, die Digitalisierung des DLZ-Archivs und Calenberger Cultour & Co.

Ein Projektschwerpunkt in 2015 ist die Einführung von neuen Kontomodellen zum 1. Februar. Zum 1. April werden alle bisherigen Privat- und Geschäftsgirokontoinhaber auf die neuen Modelle übergeleitet. „Wir haben vor dem Hintergrund der vielen Neuerungen, die es seit unseren letzten Kontomodellanpassungen in den Jahren 1993 und 2001 gegeben hat, uns den veränderten Nutzungsverhalten unserer Kunden angepasst“, erklärt SSK-Direktor Reinhard Meyer.

 

Foto: ta