CDU-Regionsfraktion und Bürgermeisterkandidat Roland Zieseniß zu Besuch im Barsinghäuser Rathaus

Von der Meisterung der Corona-Krise bis zur Windenergie gab es zu mehreren Themen Gesprächsbedarf

BARSINGHAUSEN (ta). Mitglieder der CDU-Fraktion in der Regionsversammlung mit dem Bürgermeisterkandidat der Barsinghäuser CDU, Roland Zieseniß, statteten heute Verwaltungschef Marc Lahmann einen informativen Besuch im Rathaus ab. Reichlich Gesprächsbedarf sehen die Christdemokraten bei der künftigen Planung und Steuerung von neuen Windenergieanlagen. Lahmann war der Meinung, dies sollte die Region Hannover lieber den Städten und Gemeinden überlassen. Er sprach sich auch dafür aus, dass die Energiewende von allen Bundesländern geschultert werden müsse. Für die hiesigen Kommunen stelle schon der geplante Bau der Stromtrasse SuedLink eine erhebliche Belastung dar. Bernward Schlossarek, Vorsitzender der CDU-Regionsfraktion, sagte, die Verwaltung der Region agiere bei dem Thema Ansiedlung von Windkraftanlagen schon seit Jahren zu zentralistisch über die Köpfe der Kommunen – auch wenn klar sei, dass im Bereich der erneuerbaren Energien was passieren müsse, wenn man sich von der Atomkraft und dem Kohlestrom verabschieden wolle. Insbesondere der zu geringe Abstand von 800 Metern von Windkraftanlagen zu Wohnbebauungen habe vor Ort häufig für Verärgerung gesorgt. Deshalb sei ein deutlich verbesserter Dialog zwischen der Region Hannover und den Kommunen vonnöten. Darüber hinaus vermisse er insbesondere bei der Abstandsregelung auch eine klare Linie vom Bund, so Schlossarek. Dem schloss sich Roland Zieseniß an. Man müsse die Bürger mitnehmen, um weiterhin Streit zu vermeiden. Gegenwind von der Region gebe es laut Lahmann auch bei der Steuerung und Entwicklung des Einzelhandels in Barsinghausen. Dies gelte vor allem für den Bereich am Reihekamp, den man aufwerten wolle. Zieseniß dazu: „Wir brauchen hier eine adäuate Versorgung durch einen Vollsortimenter, damit die Menschen ortsnah einkaufen können. Zum Thema Stadtbus und ÖPNV erklärte Zieseniß, es sei schade dass Barsinghausen bei der Etablierung eines Rufbus-Konzeptes zunächst nicht berücksichtigt worden sei. Dies solle aber wohl in der nächsten Runde passieren. Man müsse den ÖPNV insgesamt attraktiver gestalten und einen vernünftigen Mix aus Autoverkehr und Bussen und Bahnen herstellen, betonte Schlossarek. Verbote von Autos in den Städten würden nichts bringen, vielmehr müsse es darum gehen, auch genügend Park & Ride-Flächen voranzubringen. Mit Blick auf die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise war auch die Regionsumlage Thema der Unterredung. Wie sich die Finanzen der Städte und Gemeinden und damit auch die Höhe der Regionsumlage entwickle, sei mehr als unsicher und eine Prognose gleiche einem Blick in die Glaskugel, so Lahmann. Zieseniß dazu: Das Konjunkturpaket habe die kommunalen Finanzen in 2020 stabilisiert. Was dann im kommenden Jahr mit den lokalen Haushalten passiere sei noch unsicher, daher schlage die CDU vor, die Hebesätze für die Regionsumlage auf dem diesjährigen Niveau zu belassen. Finanzlöcher seien durch die Pandemie aber auch im Bereich des ÖPNV gerissen worden. Marc Lahmann erinnerte daran, dass die Kommunen für die Überwachung der Corona-Regeln zuständig seien und dies mit einem erheblichen Personalaufwand verbunden sei.

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