Tierschutzverein Barsinghausen verzeichnet starken Mitgliederzuwachs

Der Vorstand wurde im Amt bestätigt

BARSINGHAUSEN (red). Nach fast zweieinhalb Jahren kam der Tierschutzverein erstmals wieder zu seiner Mitgliederversammlung zusammen. In der Kulturfabrik Krawatte gab es ausreichend Platz, um alle Hygieneregeln einhalten zu können. Der 1. Vorsitzende, Ernst Wildhagen, freute sich mit seinem Team, 40 Mitglieder und Gäste begrüßen zu können. Ein großes Thema im Jahresbericht war natürlich die Corona-Pandemie. Seit Anfang 2020 ist das Tierheim geschlossen und es können auch keine Veranstaltungen, bei denen Spenden gesammelt werden, durchgeführt werden. Aufgrund der vielen freien Zeit durch Home-Office und Lockdown bekam das Tierheim außergewöhnlich viele Anfragen nach Tieren. Auch ehrenamtlich helfen wollten mehr Menschen als sonst. Einige wollen auch gerne mit ihren Kindern kommen, vermutlich, um für Abwechslung zu sorgen. Allerdings hat der Verein bei dem Wunsch nach Tieren kritisch nachgefragt, ob denn die Versorgung auch nach Ende der Pandemie sichergestellt sei – viele Wünsche mussten man nach einem ausführlichen Beratungsgespräch ablehnen, was nicht immer auf Verständnis traf. Neue ehrenamtliche Helfer konnte der Tierschutzverein gerade wegen Corona nicht einarbeiten und auch ungeimpfte Kinder waren im Tierheim zu der Zeit keine gute Idee.

Umso erfreulicher war die außergewöhnlich hohe Spendenbereitschaft. Sowohl Geld- als auch Sachspenden bekamen die Tierschützer in einem überdurchschnittlichen Umfang. Die Spendenbox vor dem Tierheimtor war immer wieder gut gefüllt. Die Mitgliederzahlen stieg ebenfalls sehr stark. Hatten der Verein Ende 2018 noch 354 Mitglieder, waren es Ende 2020 schon 421 und 2021 sind schon wieder 31 neue Mitglieder dazugekommen. Mit ca. 300 aufgenommenen Tieren pro Jahr hat sich die Zahl stabilisiert. Fast alle Tieren konnten man innerhalb von zwei bis drei Monaten in ein neues Zuhause vermitteln. Die jährlichen Ausgaben liegen mittlerweile bei rund 200.000 € pro Jahr. Neben den sporadisch anfallenden Investitionen sind vor allem die Personalkosten und die Tierarztkosten die größten Ausgabenpositionen. Mittlerweile beschäftigt der Verein drei 20-Stunden-Kräfte und drei Bundesfreiwillige. Unterstützt werden sie von über 90 ehrenamtlichen Helfern, die pro Jahr ca. 20.000 Arbeitsstunden leisten. Nachdem 2019 das neue Hundehaus mit einem Investitionsvolumen von 120.000 € fertig gestellt wurde, soll jetzt eine Quarantänestation gebaut werden. Laut Tierheimordnung muss jedes neu aufgenommene Tier zunächst für ca. zwei Wochen besonders überwacht werden, bevor es mit den anderen Tieren in Kontakt kommen darf. Und selbstverständlich müssen auch kranke Tiere vom Bestand getrennt werden. Die Ausgaben für den Umbau des alten Hundehauses zum Büro und der anschließende Umbau des Bürocontainers zur Quarantänestation werden mit ca. 70.000 € veranschlagt. Die Überwachung der Maßnahme legt der Verein wieder in die bewährten Hände von Vorstandsmitglied Heinz Oppermann, der auch die letzten Baumaßnahmen mit großem Engagement und fachlicher Qualifikation gemanagt hat.
Der formale Teil der Versammlung war schnell erledigt. Die Kasse wird von Christiane Schröder-Bohrssen erstklassig geführt und es gab keinerlei Beanstandungen. Der Vorstand wurde für zwei Jahre im Amt bestätigt. Lediglich auf einer Beisitzerposition gab es eine Veränderung: Dorle Rump, die seit 2008 im Vorstand sehr aktiv war, hat ihr Amt an Marion Tellermann abgegeben. Wer sich im Tierheim ehrenamtlich engagieren möchte oder den Verein finanziell unterstützen möchte, kann sich entweder auf der Homepage www.tierschutzverein-barsinghausen.de informieren oder den 1. Vorsitzenden Ernst Wildhagen direkt anrufen (05105/520780).
Foto: privat