Scheidender Aufsichtsratsvorsitzender Dirk Härdrich verlässt die Stadtwerke „gut aufgestellt“

Härdrich gehörte dem Aufsichtsrat 25 Jahre an und saß dem Gremium 15 Jahre als Vorsitzender vor / Rat bestimmt am Donnerstag die neuen Mitglieder des Stadtwerke-Aufsichtsrates / „Neubau des Wasserwerks unverzichtbar für Barsinghausen“

Dirk Härdrich und der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke, Bernd-Konrad Bohrßen, sehen die Stadtwerke gut für die Zukunft aufgestellt.

BARSINGHAUSEN (ta). Nach 25 Jahren als Mitglied des Aufsichtsrates der Stadtwerke Barsinghausen sowie 15 Jahren als Vorsitzender des Gremiums hat Dirk Härdrich heute eine Bilanz zu den letzten Jahren gezogen. Insbesondere die vergangenen fünf Jahre seien sehr bewegt gewesen. In der Vergangenheit habe er stets betont, dass er die Position so lange ausfüllen wolle, bis ein Neubau des Wasserwerks in trockenen Tüchern sei. Den Ratsbeschluss zum Wasserwerkneubau bezeichnete Härdrich als unverzichtbar. Im bisherigen Werk sei die Technik veraltet, zudem sorge der Klimawandel für geringere Regenniederschläge, daher stehe der Ausbau der Förderkapazität im neuen Wasserwerk an erster Stelle. Härdrich und der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Bernd-Konrad Bohrßen, räumten ein, dass es zu den Dimensionen des neuen Werks und zur Art der Wasseraufbereitung durchaus Differenzen im Aufsichtsrat gegeben habe. Letztendlich habe man sich für das CARIX-Verfahren entschieden. Darüber hinaus habe es auch mit dem letzten Bürgermeister, Marc Lahmann, „erhebliche Auseinandersetzungen“ zu dem Thema gegeben, inzwischen seien die kritischen Fragen genauso ausgeräumt, wie eine Kooperationsvariante mit dem kommerziellen Wasserversorger Purena. Die Stadtwerke rechneten auch damit, dass die Region Hannover dem Standort des neu zu bauenden Wasserwerks nördlich vom alten Werk zustimmen werde, ein erster Spatenstich könnte dann schon im Herbst kommenden Jahres erfolgen. Härdrich betonte, neben dem Neubau sei eben auch wichtig, dass die Wasserversorgung in Barsinghausen in kommunaler Hand verbleibe. Zum Gebäude in der Poststraße 3 sei festzustellen, dass man dieses erworben habe, nachdem die Post ihren Auszug angekündigt hatte. Zudem seien die Stadtwerke nach wie vor auch in der Poststraße 1 ansässig, das Gebäude könne aber nicht mehr vollständig genutzt werden, daher werde darüber nachgedacht, neue Büroräume beim künftigen Wasserwerk anzusiedeln. Möglich seien eine Veräußerung des Gebäudes in der Poststraße 1 oder eine Nutzung durch die Stadtverwaltung. Erfolgreich verlaufen sei auch der Wechsel in der Geschäftsführung von Jochen Möller zu Shteryo Shterev in diesem Jahr. Nach einem vorausgegangenen Auswahlverfahren sei die Wahl im Aufsichtsrat der Stadtwerke für den neuen Geschäftsführer einstimmig ausgefallen. Nun sollten sich die Stadtwerke weiterentwickeln und auch über mögliche Kooperationen mit anderen Stadtwerken nachdenken, blickte Härdrich voraus. Positiv sei zudem zu vermerken, dass sich die Stadt aufgrund des defizitären Betriebs des Deisterbads für eine Aufstockung des Eigenkapitals der Stadtwerke entschieden habe. Als Zukunftsaufgaben benannte Härdrich ferner den Ausbau der erneuerbaren Energien, den Ausbau der Strom- und Gasversorgung und den verstärkten Einstieg in die Elektromobilität. Als ärgerlich bezeichnete Härdrich den öffentlichen Streit über Vergütungen und Personalfragen. Insgesamt sehen Härdrich und Bohrßen, der dem Aufsichtsrat weiterhin angehören wird, die Stadtwerke gut für die Zukunft aufgestellt. „Die letzten 25 Jahre haben bei den Stadtwerken Spaß gemacht“, so Härdrich, der insbesondere die „tollen“ Mitarbeiter lobte. Der nächste Aufsichtsratsvorsitzende oder die neue Aufsichtsratsvorsitzende wird noch in diesem Jahr gewählt und von der SPD gestellt. Die acht Aufsichtratsmitglieder werden in der Ratssitzung am kommenden Donnerstag bestimmt, wobei sich der neue Aufsichtsrat aus drei Mitgliedern der SPD, drei Mitgliedern der CDU und zwei Mitgliedern von Bündnis 90/Die Grünen zusammensetzen wird. Komplettiert wird der Aufsichtsrat durch den Bürgermeister.

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