Wie man Rosen im Herbst richtig schneidet

Kurs der Gartenbaufreunde Barsinghausen ist gut besucht

BARSINGHAUSEN (red). Erwartungsvoll hatten sich 16 angemeldete Mitglieder und Gäste des Deister-Obst- und Gartenbauvereins Barsinghausen kürzlich im Garten der Vereinsjubilarin Annemarie Flügge eingefunden, um sich dort von der Gartenfach­beraterin Marita Hemmann in die Geheimnisse des Rosenschnitts einführen zu lassen. Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende Sabine Symanski konnte der Kurs sogleich begin­nen. Die Kursleiterin stellte zunächst wichtige Werkzeuge für den Rosenschnitt vor, unter anderem einige Rosenscheren und eine Astschere. Sie erklärte die Funktion dieser Scheren und wies darauf hin, worauf man beim Gebrauch der Scheren achten sollte.

Danach wurden wichtige Gründe betrachtet, warum man Rosen­ schneiden sollte. „Beim Rosen­schnitt entfernt man ver­holzte, abgestorbene, kranke, schwa­che, ver­letzte und zu dicht stehende Triebe. Dadurch erhalten die stehengebliebenen Rosentriebe mehr Platz, Licht und Luft. Dann können sich Schad­erreger nicht so leicht auf den Trieben ansiedeln. Die Rosen entwickeln sich kräftiger im Wachstum und werden ver­stärkt zur Blütenbildung angeregt,“ erläuterte Hemmann den aufmerksamen Gartenfreunden. „Überalterte und verholzte Rosen­ lassen sich verjün­gen, indem man lange Triebe einkürzt oder verholzte Trie­be kurz über dem Erdboden ganz ent­fernt. Schlafende Knospen können austreiben und zu neuen Trieben heran­wachsen. Durch zielgerichtetes Schneiden kann man Rosen in eine be­stimmte Wuchsform bringen, zum Beispiel junge Kletterrosen bei ihrem Wachstum von unten nach oben leiten“. Beim Herbstschnitt werden die abgeblühten und vertrockneten Teile der Pflanze entfernt. Der Herbstschnitt sollte nicht zu kräftig sein, da sonst die Triebe bei strengem Frost bis auf den Erdboden erfrieren können. Andererseits sollte man beim Schneiden im Herbst nicht zu zurückhaltend sein, damit Schaderreger in den stehengebliebenen trockenen Teilen nicht zu viele Unterschlupfmöglichkeiten finden.

Bei der praktischen Arbeit demonstrierte Hemmann an verschiedenen Rosenarten, wie man Rosen richtig schneidet. Die wichtigste Schnittregel bezieht sich auf das Kürzen von Ro­sen­trieben. „Man kürzt einen Rosentrieb, indem man wenige Millimeter oberhalb einer Knospe (eines „Auges“) einen geraden Schnitt ausführt. Dadurch wird der aufsteigende Saftstrom in die Knospe umgeleitet, und diese beginnt zu wachsen. Schneidet man den Trieb in einem zu großen Abstand oberhalb der Knospe, so stirbt der stehen­gebliebene Teil zwischen Knospe und Schnittstelle ab, weil er zu wenig Nähr­stof­fe erhält,“ so die Expertin. Man sollte stets eine scharfe Schere benutzen, damit die Schnittfläche glatt ist und der Trieb durch Quetschen oder Einreißen nicht verletzt wird. Die Wundfläche sollte möglichst klein sein, um die Zugänge für Pilze und andere Erreger einzudämmen. Nebenbei lernten die Kursteilnehmer viel Wissenswertes über die Dün­gung von Rosen, den Winterschutz für Rosen, das Umpflanzen von Rosen und den Umgang mit „wilden“ Rosen­trieben. Der Rosenschnittlehrgang fand wiederum großen Anklang. Die Anwesenden konn­ten an­schaulich erfahren, was beim Rosenschnitt alles zu beachten ist, und erhielten An­re­gungen für die Rosenpflege im eigenen Garten.

Foto: privat