Lehrschwimmbecken: Trägerverein wünscht sich ein klares Bekenntnis für den Weiterbetrieb

Neues Gutachten empfiehlt kostspielige bauliche Veränderungen, die aus Sicht des Vereins gar nicht notwendig sind / CDU mahnt mehr Transparenz und Unterstützung für das Ehrenamt an / Ersatz für ursprüngliche Heizung soll kommen

Wolfgang Meier, Vorsitzender des Trägervereins Lehrschwimmbecken

BARSINGHAUSEN (ta). Der Trägerverein Lehrschwimmbecken Adolf-Grimme-Schule kommt nicht zur Ruhe. Im vergangenen Jahr wurde zunächst das Dach aufgrund eines Sturmschadens repariert, dann folgte auf Grundlage eines TÜV-Gutachtens die Entfernung der uralten Hängedecke im Bad. Als beide Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen waren, streikte die Heizung, so dass von der Stadt eine Ersatzanlage besorgt wurde, die seit Beginn diesen Jahres laut Wolfgang Meier, Vorsitzender des Trägervereins, auch einwandfrei laufe, so dass der Betrieb mit den Nutzergruppen gewährleistet sei. Von der Verwaltung anvisiert werde aber ein gleichwertiger Ersatz für die ursprüngliche Heizung, mit der die gleiche Leistung wie früher erzielt werden könne. Diese Maßnahme sei auch gut und richtig, unterstrich Meier bei einem Besuch von CDU-Mitgliedern im Lehrschwimmbecken. Sorge bereite dem Verein vielmehr ein zusätzliches Gutachten eines Hildesheimer Planungsbüros, welches die Stadt hinsichtlich des baulichen Zustands des Bades in Auftrag gegeben habe. „Das Lehrschwimmbecken wird alle drei Jahre vom TÜV begutachtet und danach bestehen keine Gründe, die einem sicheren und reibungslosen Betrieb entgegenstehen. Der TÜV hat lediglich angeregt, dass der Zustand der Beckenumrandung mal überprüft werden sollte“, betonte Meier. Diese bestehe aus einer 40 Zentimeter dicken Betonschicht und sei laut Fachleuten stabil. Darüber hinaus werde das Becken regelmäßig einmal pro Monat vom Gesundheitsamt der Region Hannover hinsichtlich der Luft- und Wasserqualität sowie wegen der Chlorierung untersucht – auch hier gebe es nichts zu beanstanden. In dem besagten Gutachten, das zusätzlich von der Stadt in Auftrag gegeben worden sei, würden allerdings bauliche Verbesserungen angeregt, die aus Meiers Sicht gar nicht notwendig seien und zudem mit einer Größenordnung von 1,4 bis 1,6 Millionen Euro zu Buche schlagen würden. Die Erfüllung dieser Maßnahmen seien aber gar nicht notwendig, denn hier seien Punkte aus einem veralteten Gutachten zugrunde gelegt worden.

„Daher habe ich den Bürgermeister auch kontaktiert und ihm gesagt, dass hier keine Maßnahmen erforderlich sind und dass die Ausführung der im Gutachten erwähnten Maßnahmen einem Neubau des Lehrschwimmbeckens gleichkäme. Es steht allerdings auch noch eine abschließende Stellungnahme des Gutachters aus“, so Meier. Er weist zudem darauf hin, dass der Trägerverein den Vertrag mit der Stadt für den Betrieb des Lehrschwimmbeckens in absehbarer Zeit verlängern müsste. Sollten sich die Verwaltung und die Ratspolitik für eine Umsetzung der im Raum stehenden Maßnahmen aussprechen, sehe sich der Verein außerstande, den Betrieb des Beckens ehrenamtlich fortzuführen. „Im Moment ist alles in Ordnung, der Betrieb funktioniert. Der Verein hat seit 2015 rund 180.000 Euro in das Bad investiert. Momentan erhalten wir von der Stadt einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 15.500 Euro. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Hygieneregeln ist aber eine volle Auslastung nicht möglich, daher würden wir uns wünschen, dass die Stadt den Zuschuss auf 20.000 Euro erhöht, was der Förderung in früheren Jahren entsprechen würde“, erklärte Meier. CDU-Fraktionsvorsitzender Gerald Schroth machte darauf aufmerksam, dass das Lehrschwimmbecken ehrenamtlich geführt werde und seitens der Stadtverwaltung mehr Unterstützung und Transparenz nötig sei. Immerhin finanziere der Verein den Betrieb über die Gebühren von den Nutzergruppen. Schroth erinnerte auch daran, dass hier vor Ort zahlreiche Kinder und Jugendliche das Schwimmen erlernten. Auch aus seiner Sicht seien momentan keine weiteren baulichen Maßnahmen erforderlich, unterstrich Schroth. Das Thema Lehrschwimmbecken und seine Funktionstüchtigkeit steht auf der Tagesordnung des Ehrenamts- und Ordnungsausschusses in der kommenden Woche.

Foto: privat / ta