LTS kämpft um den Fortbestand der Oberschule

Aufgrund von Mängeln beim Brandschutz muss die Stadt als Schulträger noch in diesem Jahr eine Entscheidung fällen

Markus Vehrenkamp, Leiter der Lisa-Tetzner-Oberschule

BARSINGHAUSEN (ta/red). Wie berichtet, steht die Lisa-Tetzner-Oberschule erneut auf dem Prüfstand. Aufgrund der erheblichen baulichen Mängel sowie des wachsenden Schulplatzbedarfes in der Stadt wurde die „PD–Berater der öffentlichen Hand“ beauftragt, im Rahmen eines baulichen Realisierungsvariantenvergleichs auf konzeptioneller Ebene zu überprüfen, inwiefern ein Weiterbetrieb der LTS am derzeitigen Standort qualitativ und wirtschaftlich möglich und empfehlenswert ist. Alternativ sollte untersucht werden, ob eine Fusion der LTS mit der bestehenden KGS-Goetheschule im Vergleich geeigneter erscheint. Im Zusammenarbeit mit der Verwaltung wurden fünf bauliche Realisierungsvarianten erarbeitet und auf grundstücksspezifische, technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit überprüft:

Variante 1: Sanierung des Gebäudeteils D der LTS am Standort Schulzentrum
Variante 2: Ersatzneubau des Gebäudeteils D der LTS an der gleichen Stelle am Standort Schulzentrum
Variante 2a: Ersatzneubau des Gebäudeteils D der LTS am Schulzentrum neben dem Bestandsgebäude mit nachgelagertem Abriss des bestehenden D-Traktes
Variante 3: Erweiterung durch Ersatzneubau des Verwaltungstraktes am Standort der KGS
Variante 4: Errichtung eines Ergänzungsgebäudes am Standort der KGS

Der Gutachter empfiehlt die Variante 4, da diese verschiedene qualitative und wirtschaftliche Vorteile zeigt. Alle weiteren Varianten zeigen im Vergleich zur Variante 4 über den Betrachtungszeitraum wirtschaftliche Nachteile. Die untersuchte Variante 1 zeigt zwar wirtschaftliche Vorteile im Hinblick auf die Investitionskosten, wird jedoch aufgrund nachteiliger Lebenszykluskosten und qualitativer Einschränkungen des Bestandsbaukörpers nicht empfohlen. Für eine letztendliche Standortentscheidung für die LTS wird die Verwaltung neben der reinen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nun auch schulfachlichen und pädagogischen Aspekte untersuchen. In der heutigen Ratssitzung meldete sich LTS-Schulleiter Markus Vehrenkamp im Rahmen der Einwohnerfragestunde zu Wort. Er wies darauf hin, dass das Gutachten zum einen steigende Schülerzahlen feststelle und dass eine Sanierung des D-Traktes als kostengünstigste Variante dargestellt werde. Auch Marion Wildemann vom Elternrat der LTS fragte in Richtung Rat und Verwaltung, ob die LTS nur geschlossen werden solle, weil die jährlichen Nutzungskosten am jetzigen Standort um 100.000 Euro höher ausfielen. Der 1. Stadtrat, Thomas Wolf, antwortete, zur dargestellten Wirtschaftlichkeitsprüfung gäbe es noch Klärungsbedarf. Er bot Schulleiter Wolf zudem ein offenes Gespräch in der LTS an. Die Stadt steht in Sachen Oberschule durchaus unter Zeitdruck, denn aufgrund der brandschutzrechtlichen Mängel im D-Trakt muss noch in diesem Jahr entschieden werden, ob dieser saniert, am Standort Schulzentrum am Spalterhals neu gebaut oder die LTS dem Schulstandort KGS-Goetheschule zugeschlagen wird. Im letzten Schulausschuss hatte Wolf betont, sollte die LTS an die KGS umziehen, werde es in Barsinghausen keine Oberschule mehr geben. Neben der Wirtschaftlichkeit will die Politik auch schulfachliche bzw. schulpädagogische Aspekte in ihre Entscheidung mit einbeziehen.

Foto: ta