„Spielball des Kapitals“: Zur TRW-Übernahme durch Federal Mogul erreicht die Redaktion folgender Leserbrief

BARSINGHAUSEN (red).

„Durch den Verkauf von TRW-Ventile an die Federal-Mogul Holdings Corporation (USA, Marktwert 6,8 Mrd Dollar) ) fehlen ab 2015 der Stadt Barsinghausen 500.000 €! Für wieviele Jahre wird das sein? Wie kann das sein, dass eine so gut aufgestellten Fabrik mit Spitzenprodukten und einer guten Nachfrage plötzlich keine Gewerbesteuer mehr bezahlt, aber alle Infrastruktur unserer Kommune und der Region für sich beansprucht? Der Mangel wird also größer –  zu bemerken, wenn wir in der Stadt über Zuschüsse für Straßen, Feuerwehr, Schulen, spez. Inklusion, aber auch Soziale Aufgaben, Sportstätten, usw.usw. streiten müssen. Ein Mogul ist ein Herrscher, ein Kaiser. Dieser hier macht im 1.Quartal 2015  ein Umsatzplus von  12% und kommt auf 1,138 Mrd. Dollar (global 93 Produktionsstätten,..). Viele renommierte Marken hatte dieser Investor mittlerweile aufgekauft (u.a. Champion Zündkerzen, Goetze Kolbenringe, usw.)  und verdient als Erstausstatter und am Ersatzteilmarkt – so hat z.B. seine in Fachkreisen bekannte Marke „Moog“ (Fahrgestellprodukte z.B. für Sprinter und Ducato) gerade 100.000Dollar für das Juli-Speedway-Rennen in Kentucky gespendet … Eine renommierte Marke der Federal-Mogul Holdings Corporation ist übrigens Sealed Power, schon mal gehört? Die hatten doch auch schon einmal diese Fabrik gekauft, waren also Vorgänger von TRW und danach kommt jetzt wieder der Mogul ..  Also: Wie oft schon ist diese Barsinghäuser Fabrik von einem Investor an einen anderen verkauft worden  – zu Lasten unserer Kommune, denn immer haben sie für Jahre keine Gewerbesteuer bezahlt oder die Einnahmen steuerfrei dem Firmensitz in USA überwiesen. Übrigens – TRW ist längst auch auch eine amerikanische Holdings Corporation … vor Jahren hatte der Barsinghäuser Chefingenieur Herbert Stein noch eine deutsche Firma geführt!  Nun sollten wir nicht verzagen, denn auf der Internetseite der Mogul-Firma heißt es: „Durch Vielfalt schaffen wir ein reichhaltigeres Unternehmensumfeld und tragfähige Beziehungen zu unseren Mitarbeitern, unseren Kunden, unseren Zulieferern und mit der Umgebung, in der wir leben und arbeiten.“ Das hat doch soziale Perspektive! Einem Ondit zufolge wollen sie nun die Würstchen für das Kinderfest der IG-Metall spendieren! Oder die Speedway-Rennen in Deutschland abhalten …“

Frank Roth – Horizonte e.V.

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.