Stadt unterstützt die Aktion „GeoTag der Artenvielfalt“

BARSINGHAUSEN (red).

Die Stadtverwaltung unterstützt die bundesweite Veranstaltung „GeoTag der Artenvielfalt“ am 12. und 13 Juni und möchte zudem auf entsprechende Projekte im Stadtgebiet aufmerksam machen. Im Zuge der öffentlichen Diskussionen um den nahezu flächendeckenden Rückgang von zahlreichen wildlebenden Insektenarten wurden auch am Deister im dem zurückliegenden Monaten verschiedene städtische Flächen mit einer artenreichen Wildblumenmischung eingesät. Die Stadtverwaltung hat dabei Unterstützung bekommen vom NABU-Stadtverband und Privatleuten, einzelnen Gewerbetreibenden und Landwirten, die diese unterschiedlichen Teilflächen mit Blumeneinsaaten vorbereitet hatten. Dafür ist immer eine artenreiche und standortheimische, zertifizierte „Regio-Saatgutmischung“ verwendet werden. Wie der Michael Barth, Umweltexperte in der Barsinghäuser Stadtverwaltung betont, sollten ausschließlich solche Zusammenstellungen von Saatgutgenutzt werden. „Mit einer solchen Mischung wird ein reichhaltiges Blüten-und Nektarangebot für die einheimischen Insektenarten geschaffen, welches über viele Wochen hinweg vom Frühjahr bis in den Spätsommer reicht. Diese mehrjährigen Blumenwiesen und Feldraine mit entsprechendem Samenangebot werden so auch zu wertvollen Lebensräumen für viele einheimische Vogelarten“, betont er. Eine ursprünglich geplante Radwanderung zu einigen gelungenen Beispielen wird seinen Worten zufolge wegen der Pandemie in den Sommermonaten nachgeholt. Gleichwohl werden naturinteressierte Menschen blühende Wiesen und Feldrainen in den folgenden Bereichen finden „und bei günstigen Lichtverhältnissen schönste Fotografien machen können“, ist sich Michael Barth sicher. Ausgewählte Flächen, die von der Stadtverwaltung und ihren Unterstützerinnen und Unterstützern vorbereitet wurden, sind hier zu finden:

  • Feldwegränder neben dem Stockbach zwischen Egestorf und Langreder sowie zwischen Eckerder Rottekuhle, Pflanzgarten und Gießereiweg-Verlängerung
  • NABU-Garten am Rottkampweg
  • Wiesen auf dem Werksgelände Röntgenstraße, Ecke Reihekamp
  • Randstreifen um die Regenrückhaltebecken am Rehpfad
  • Entlang der Barsinghäuser Straße nach Eckerde, am Gewerbegebiet `Schacht IV`
  • Blühstreifen im Wassergewinnungsgebiet Eckerde
  • Blumenwiese in Hohenbostel, oberhalb des Schützenhauses Wasserlöse

Allein diese zehn Standorte haben Michael Barth zufolge eine Gesamtgröße von 20.400 Quadratmetern. Hinzukommen noch zahlreiche weitere kleine Flächen. „Die Kleinteiligkeit und Verteilung von vielfältigen Blütenangeboten in der Fläche sind für die verschiedenen einheimischen Insektenarten besonders wichtig, weil viele dieser Arten auf nur wenige Blütenpflanzen spezialisiert sind und der Bewegungsradius bei vielen Arten oftmals sehr begrenzt ist auf zum Teil 20 bis 100 Meter. Nur wenige Arten wie die Honigbiene können sehr weit fliegen zu den geeigneten Blütenangeboten“, erklärt Michael Barth. Um also mit einem Projekt zur Schaffung von Blühflächen für einheimische Insektenarten möglichst wirksam zu sein, müsse es möglichst viele Teilflächen – ähnlich wie ein Mosaik – geben und diese müssen über einige Jahre erhalten bleiben. „Weitere dieser Blütenangebote sowie auch Feldgehölze wie Wildrose, Weißdorn, Schneeball und Schlehe sollen in absehbarer Zeit hinzukommen“, blickt er voraus. Zu Teil seien diese Gehölze stellenweise in älteren Feldhecken noch vorhanden. Die genannten großen Standorte sind mit dem Fahrrad gut erreichbar. Vom direkten Betreten der Flächen wird wegen der vom Regen durchnässten Böden beziehungsweise den Eigentumsverhältnissen abgeraten. An einigen Feldwegrändern wurden in den vergangenen Monaten weitere Sitzbänke aufgestellt, die zum Verweilen und zur Naturbeobachtung einladen.

Foto: ta