Leserbrief: „Was passiert jetzt mit dem Alten Haus am Thie?“

BARSINGHAUSEN (red).

Unsere Initiatve für den „Erhalt des Alten Hauses amThie“ hat diese Frage bereits vor mehr als zwei Jahren an die Stadt Barsinghausen gestellt. Viele Bürgerinnen und Bürger in Barsinghausen haben sich an den Unterschriftensammlungen beteiligt, es wurden zahlreiche Ideen für ein Nutzungskonzept sowie für Möglichkeiten einer Refinanzierung gesammelt und zusammen mit den Unterschriften an den Bürgermeister übergeben. – Danach zunächst Stillschweigen – Es ist nachvollziehbar, dass die Stadt Barsinghausen Zeit benötigt, um intensiv zu diskutieren und abzuwägen, welche Optionen zum Erhalt des Hauses sinnvoll sind, um dann eine für die Stadt wirtschaftlich, gesellschaftspolitisch und städtebaulich richtige Entscheidung zu treffen. Frau Dr. Beckmann (AfB) benannte völlig richtig diesen Prozess als einen „Kampf zwischen Herz und Verstand“, bezogen auf die Diskrepanz zwischen dem Willen zum Erhalt des historischen Gebäudes und den daraus sich ergeben Kosten. Und trotzdem – Wären nicht die sehr lange Zeit des Leerstands, in der das Haus ungenutzt und unbeachtet altern und baufällig werden konnte, die mehr als zwei Jahre dauernde Aktivitäten unserer Initiative sowie die mehrfache Aufnahme des Themas in die Tagesordnungen der politischen Sitzungen ausreichend für eine Entscheidungsfindung gewesen? Für uns ist es nicht nachvollziehbar, warum in der letzten Bauausschusssitzung, in der, kurz vor Ablauf der mit der Eigentümerin des Gebäudes vereinbarten „Stillhaltefrist“, zum wiederholten Male die Entscheidung zu diesem Thema auf Antrag von Frau Hunte-Grüne (SPD) vertagt wurde. Ihre Begründung: „Ich will, dass die Fraktionen die Angelegenheit in der Gesamtheit und in Ruhe beraten.“ Wieviel Ruhe und Zeit wird denn noch benötigt? Wir nennen es „Aussitzen“. – Die von Herrn Ellerkamp dargestellte Chance, eine stadtprägende Immobilie im Mittelpunkt unserer Stadt zu erhalten, könnte zur Farce sowie eine ehrliche und nachvollziehbar begründete Entscheidung der Politik (auch wenn diese einem Teil der Barsinghäuser Bürgerschaft nicht gefallen könnte) obsolet werden. Die Zukunft des alten Hauses liegt dann in der Hand der Eigentümerin und was das bedeuten kann, haben wir bereits vielfach aus anderen Städten erfahren dürfen. Bürgernahe Politik sieht anders aus!“

Friedegund Howind, Ingo Meier, Rainer Krabbe (Initiative für die Erhaltung des Alten Hauses am Thie)

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