Die Ökostation informiert zum heutigen Welt-Aids-Tag

BARSINGHAUSEN (red).

Heute ist Welt-AIDS-Tag. Der AIDS-Arbeitskreis der Ökostation liefert dazu Informationen am Infostand in der Marktstraße, Nähe Stadtsparkasse, von 9 bis 12 Uhr. HIV und AIDS sind nicht heilbar! Wir rechnen mit mindestens einem HIV- Infizierten pro tausend Einwohner in Niedersachsen. Eine Infektion mit dem HI-Virus führt zum Befall der Zellen des menschlichen Immunsystems. Das geschwächte Immunsystem ist dann nicht mehr in der Lage, selbst harmlose Infektionen zu bekämpfen. Es entstehen immer schwerer verlaufende Infektionen oder verschiedenen Krebserkrankungen mit tödlichem Ausgang. Nun stehen seit einigen Jahren auch wirksame Medikamente gegen die HIV-Infektion zur Verfügung. Dadurch ist die Lebenserwartung der Menschen mit HIV gestiegen. Aber das das HI-Virus bleibt – wenn auch in geringer Menge – lebenslang im Körper, ist nicht vollständig aus dem Körper zu entfernen. Deswegen sind HIV und AIDS grundsätzlich nicht heilbar! In der Welt leben etwa 37 Mio infizierte Menschen, fast eine Million sind in 2017 gestorben und etwa  1,7 Millionen Menschen haben sich neu mit dem HI-Virus infiziert. Insgesamt sinkt offenbar die Zahl der jährlichen Neuinfektionen langsam. In Deutschland leben laut Robert Koch-Institut im Jahr 2017 rund 86.100 Menschen mit HIV oder AIDS. Von ihnen haben sich geschätzte 2.700 im Jahr 2017 infiziert. 2016 waren es schätzungsweise 3.100. 450 HIV-infizierte Menschen starben im Jahr 2017. Von den 86.100 Menschen, die Ende 2017 mit HIV oder AIDS lebten sind ca. 69.100 männlichen und ca. 17.000 weiblichen Geschlechts. Von den Personen, die sich in Deutschland mit HIV infiziert haben bzw. deren Herkunftsland Deutschland ist, sind Männer, die Sex mit Männern haben, mit 53.000 die größte Gruppe. Weitere Infektionswege im Inland sind heterosexuelle Kontakten (11.000) und intravenöser Drogengebrauch (8.100) – Quelle: Epidemiologisches Bulletin 47/2018 des Robert Koch-Instituts, Stand: Ende 2017. Die im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern niedrigen Infektionszahlen in Deutschland lassen sich nur erhalten, wenn die Präventionsanstrengungen nicht nachlassen. Die Deutsche AIDS-Stiftung beobachtet nämlich eine starke Zunahme der Hilfsanfragen bei HIV-positiven Menschen, die älter als 40 Jahre sind. Seit dem Jahr 1993 hat sich der Anteil der 40jährigen bis 49jährigen unter den Antragstellenden auf 32,1 Prozent (2017) verdreifacht. Bei den 50jährigen bis 59jährigen ist der Anteil der Hilfesuchenden bei der Deutschen AIDS-Stiftung sogar um das 25-fache gestiegen. Zu viele der HIV-positiv getesteten Menschen in Deutschland sind zu spät zum HIV-Test gegangen – oft leiden sie bereits unter einem fortgeschrittenen Immundefekt und den AIDS-spezifischen Krankheiten wie z.B. Lungentuberkulose. Seit Herbst 2018 sind HIV-Selbsttests in Apotheken, Drogerien oder dem Internet  (CE-Prüfzeichen und Zulassung in Europa beachten) frei verkäuflich. Diese Tests können zuhause durchgeführt werden. Das Testergebnis liegt nach 15 Minuten vor. Die Ökostation wird auch Informationsmaterial an die Schulen geben.