Artenschutz: NABU-Vorsitzende Elke Steinhoff erinnert an den Wert alter Bäume

Wieder wurde ein junger Waldkauz gefunden

BARSINGHAUSEN (red). Zum Thema Artenschutz schreibt die Vorsitzende des NABU-Barsinghausen, Elke Steinhoff: „Alte Bäume werden oftmals mit Problemen durch herunterfallende Äste oder mit mangelnder Verkehrssicherheit in Verbindung gebracht, deshalb entfernt man sie vorsichtshalber. Dabei wird häufig übersehen, wie wichtig das Altholz als Kinderstube und Schutzraum für vielerlei Tierarten ist. Gestern erst haben Herr Bernsdorff von der Stadt Barsinghausen und der NABU (Karl Närmann, Elke Steinhoff) wieder einmal einen noch sehr jungen Waldkauz in Sicherheit gebracht, der seine Baumhöhle am Ziegenteich vorzeitig verlassen hatte und nun ungeschützt in Ufernähe nahe des Fußweges am Boden hockte. (Der letzte Waldkauzfund wurde irrtümlich als Waldohreule bezeichnet.)

Dieses Jungtier konnte ein paar Meter weiter in einen Privatgarten gesetzt werden, deren Besitzerin weder Hund noch Katze hält. An dem sicheren Ort wird der kleine Kauz von den Eltern weiter versorgt, bis er flügge ist. Alte Bäume haben oftmals im Innern Hohlräume, die von Fledermäusen, Spechten, Bilchen (zB. Siebenschläfer) oder eben auch von Eulenvögeln als Kinderstube genutzt werden. In unseren aufgeräumten Wäldern, Parkanlagen und Gärten sind alte Bäume heute selten geworden, das ist für viele Tierarten ein großes Problem, denn sie sind auf die Höhlen im Altholz angewiesen. Man kann sich vorstellen, welche fatale Wirkung das Fällen alter Bäume gerade jetzt hat und wie schwer das Finden geeigneter Bruthöhlen ohne diese Bäume ist. Der NABU Barsinghausen appelliert deshalb an alle Verantwortlichen, gerade auch alte Bäume möglichst lange zu erhalten. Wenn aus Sicherheitsgründen dennoch das Fällen unerlässlich ist, so sollte wenigstens nur die Krone entlastet werden und der knorrige alte Stammbereich erhalten bleiben, zum Schutz der wildlebenden Tierarten. Auch Hunde sollten gerade jetzt an der Leine geführt werden und Katzenhalter könnten ihre Lieblinge wenigstens nachts in der Wohnung halten, denn in den Dämmerungszeiten ist das Tierleben im Freien besonders aktiv.“

Foto: privat