Verzögerungen beim Wasserwerk-Neubau: Bürgermeister schiebt den „Schwarzen Peter“ den Stadtwerken zu

Marc Lahmann und SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Messing werfen sich im Rat öffentlich vor, die Unwahrheit zu sagen

BARSINGHAUSEN (ta). Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten die SPD, die FDP und Vertreter der Siedlergemeinschaften Bürgermeister Marc Lahmann vorgeworfen hatten, den Neubau des Wasserwerks bei Eckerde immer wieder verzögert zu haben, kam das Thema in der gestrigen Einwohnerfragestunde der Ratssitzung erneut zur Sprache. Joachim Bauer, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Goltern, fragte, wann das neue Wasserwerk gebaut werde und Naturschützerin Hannelore Owens wollte wissen, warum es hier zu Verzögerungen gekommen sei.

Bürgermeister Marc Lahmann antwortete, der Rat als auch die Gesellschafterversammlung der Stadtwerke hätten den Neubau zwar 2017 beschlossen, dieser Beschluss sei aber vom Geschäftsführer der Stadtwerke einfach nicht umgesetzt worden. Außerdem sollte momentan noch ein Gutachten abgewartet werden, aus dem ersichtlich werde, ob mit dem anvisierten neuen technischen Verfahren im Wasserwerk Wasser in die Südaue eingeleitet werden könne. „Das stimmt nicht“, rief der erboste Peter Messing, Fraktionsvorsitzender der SPD in Richtung Lahmann, welcher Messing daraufhin postwendend der Lüge bezichtete.

Messing, der selber im Aufsichtsrat der Stadtwerke vertreten ist, erläuterte seinerseits, die Verzögerungen seien deshalb zustande gekommen, weil der Bürgermeister den Stadtwerken „immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen“ und auch mögliche private Beteiligungen an den Stadtwerken ins Spiel gebracht habe. Das vom Bürgermeister genannte Gutachten sei rechtzeitig in Auftrag gegeben worden und deshalb könne der Stadtrat nach der am Montag abgegebenen Empfehlung des Aufsichtsrates der Stadtwerke auch zeitnah in seiner nächsten Sitzung Anfang September über den Neubau des Wasserwerks entscheiden. Zu rechnen sei dann mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren. Die Stadtwerke hätten alles Nötige getan, was zu tun war, stellte Messing klar. Bürgermeister Lahmann betonte seinerseits, es sei nichts hinter dem Rücken des Aufsichtsrates oder der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke entschieden worden.

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