FDP will städtische Bemühungen für den Klimaschutz neu beleben

Im Rahmen einer Infoveranstaltung am Donnerstag, 5. März, 19 Uhr, im Landhof Hülsemann in Groß Munzel sollen Ideen gesammelt und ein offener Diskurs mit den Bürgern geführt werden / FDP-Stadtverband soll in die Abteilungen Seelze und Barsinghausen aufgegliedert werden

Ralf Liedtke (li.) und Bernhard Klockow laden zu einer Diskussionsveranstaltung ein.

BARSINGHAUSEN/GROß MUNZEL (ta). „Das jetzige Klimaschutzprogramm der Stadt stammt noch aus dem Jahr 2013. Seitdem hat sich hier politisch und in der Verwaltung wenig bewegt. Und das ist durchaus beschämend“, stellt FDP-Mitglied Bernhard Klockow fest, der zusammen mit seinem Parteikollegen, Ralf Liedtke, zu einer offenen Diskussionsveranstaltung für den 5. März, 19 Uhr, in den Landhof Hülsemann nach Groß Munzel einlädt. Liedtke ist erst vor zwei Jahren nach Barsinghausen umgesiedelt und war vor seinem Ruhestand als Berater in verschiedenen Wirtschaftsbereichen tätig. Zuletzt habe er sich intensiv mit dem Klimaschutz beschäftigt, wobei die eigene Partei das Thema leider eher stiefmütterlich behandelt habe. Das städtische Klimaschutzkonzept sei aber nicht nur veraltet, es fehle auch an Prioritäten und Schwerpunkten. Positiv sei, dass zumindest im Bereich der Sanierung von öffentlichen Gebäuden mit dem Ziel der Einsparung von Energie etwas passiere. Wichtig, so Liedtke weiter, wären zudem Einbindungen der wirtschaftlichen Akteure, denn hier komme nun einmal das Geld her, sowie ein Dialog mit Land- und Forstwirten, die man zum Mitmachen gewinnen müsse. Bei der Veranstaltung in Groß Munzel solle aber auch der Komplex Windenergie ganz offen und ohne ideologische Beschränkungen besprochen werden. „Aus meiner Sicht muss dabei der mündige und selbstbestimmte Bürger im Mittelpunkt stehen. Reglementierungen helfen nicht weiter“, betont Liedtke. Ohne den nötigen Zuspruch aus der Bevölkerung würden Klimaschutzprojekte nicht gelingen. Man brauche eine Streitkultur, realistische Wege für die Umsetzung und auch eine Beachtung der verschiedenen Interessen. Ein Ansatz wäre beispielsweise die Entlastung von kleineren Betrieben, um Anreize für das klimafreundliche Wirtschaften zu bieten. „Ich wehre mich aber vehement gegen Leute, die meinen, die alleinige Wahrheit gepachtet zu haben. Es gibt viele offene Fragen“, so Liedtke. Im Anschluss an die Informations- und Diskussionsveranstaltung möchte die FDP eine offene Arbeitsgruppe in Barsinghausen und eventuell auch einen Runden Tisch zur Klimaproblematik bilden. Parteiintern stehen dem Stadtverband der Liberalen demnächst Veränderungen ins Haus. Auf einer kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung sei beschlossen worden, den Stadtverband in die Abteilungen Barsinghausen und Seelze aufzugliedern. Momentan gehörten dem Stadtverband 35 Mitglieder an, davon stammten zwei Drittel aus Barsinghausen, informieren Klockow und Liedtke.

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