Ehemalige Skater eröffnen mit der Kunstausstellung „Thie Times“ einen nostalgischen Blick auf Basches zentralen Platz

Die gestern vorgestellte Gruppenausstellung kann in der Kulturfabrik Krawatte noch bis zum 5. Dezember besucht werden / Alte Thie-Kuhle war fester Treff für Jugendliche und Inspiration für die Gestaltung der aktuellen Werke

BARSINGHAUSEN (ta). Die ehemalige Kuhle am Thie mit ihrer eigenwilligen Architektur ist längst Geschichte und doch in den Erinnerungen zahlreicher Barsinghäuser immer noch präsent. Insbesondere die Jugend von einst, und hier vor allem die große Skaterszene, fand hier mit den Schrägen, Stufen und steinernen Schanzen ideale Bedingungen für die Ausübung der Kultsportart mit den rollenden Brettern vor. Darüber hinaus war der Thie aber auch ein genereller Treffpunkt für die jüngere Generation, wo man sich austauschen, flirten oder auch einfach nur „abhängen“ konnte. Als dann die ersten Pläne zur Einebnung des „Lochs“ publik wurden, war die Empörung groß. Es wurden Aktionen und später auch Workshops zum Erhalt beziehungsweise für einen adäquaten Ersatz für den alten Thie anberaumt. Daraus wurde aber nichts, stattdessen wurde bekanntermaßen ein Skateparcours auf dem ehemaligen Bahlsen-Parkplatz etabliert, dem allerdings bis heute der Kultstatus des Originals gänzlich fehlt. Teile der ehemaligen Thie-Szene haben jetzt generationsübergreifend eine künstlerische Gruppenausstellung organisiert, die seit gestern in den Räumen der Kulturfabrik Krawatte präsentiert wird. Mit von der Partie sind aktuelle Werke und zeitgenössische Arbeiten von Jördis Samland, Jakob Nolte, Sven-Julien Kanclerski, Robin Höning, Jan-Michel Harmening und Christopher Balassa, die allesamt einen durchaus nostalgischen Bezug zum alten Thie herstellen. Bei der gestrigen Vernissage, die zahlreiche Kunstliebhaber in das soziokulturelle Zentrum lockte, wurden Grafiken, Skulpturen, Videos und Zeichnungen sowie eine informative Gemeinschaftscollage aus Zeitungsartikeln, Kommentaren und Fotos vorgestellt. Nicht fehlen durften dabei Steine vom alten Thieplatz. Der Thie in seiner früheren Form sei Ursprung und Quelle für die durchaus subjektiv eingefärbte Ausstellung gewesen, erklärten die sechs Künstler, die inzwischen verteilt in ganz Deutschland leben. Da der Thie für die Jugendkultur in Barsinghausen über lange Zeit von herausragender Bedeutung gewesen sei, habe man sich auch so vehement für den Erhalt des alten Thies eingesetzt. Heute fehle ein derartiger Treffpunkt im Zentrum der Stadt, war sich die Gruppe einig. Die Ausstellung kann noch bis zum 5. Dezember besucht werden. Die Öffnungszeiten sind freitags von 15 bis 17 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr.

Foto: ta