Die TSV-Hütte hat eine bewegte Vergangenheit und wird nun in eine Kita umgewandelt

Die ehemaligen Initiatoren und Gründer der Jugend-, Lehr- und Freizeitstätte erinnern an die Anfänge in den 70er Jahren / Viel Eigenarbeit und ehrenamtliches Engagement war nötig

Ideengeber für den Bau der TSV-Hütte waren der damalige Jugendleiter des Vereins, Klaus Danner (li.), sein Stellvertreter, Peter Jank (re.), und Günter Busche vom SCB.

BARSINGHAUSEN (ta). Die traditionsreiche „Hütte“ des TSV Barsinghausen wird seit diesem Monat aufwendig in eine Kindertagesstätte umgebaut. Was es mit dem Gebäude in der Vergangenheit auf sich hatte, wissen viele Menschen aus jüngeren Generationen nicht. In den 70er Jahren pflegten die Jugendlichen der Turn- und Sportvereine Barsinghausen und Egestorf eine beliebte Tradition. Sie fuhren häufig und gerne zu Freizeiten und Arbeitswochenende in die ehemalige Schleifbachhütte des Kreisjugendamtes in den Deister.

Daraus erwuchs eine ganz neue Idee. TSV-Jugendleiter Klaus Danner, sein Stellvertreter, Peter Jank, und Günter Busche (SCB) begannen mit viel Unterstützung Pläne für eine ganz neue Jugend-, Lehr- und Freizeitstätte direkt am Waldstadion und am Vereinsheim der Barsinghäuser Sportler zu schmieden. Im Sommer 1975 war der Bauplan durch den Architekten Heinz Lendorf fertig und es hatten sich genügend Freiwillige für die folgenden Arbeitseinsätze gefunden. Zuerst wurde der Rohbau hochgezogen, dann haben Jugendliche die äußeren und inneren Wände mit Holz verkleidet. Es folgten das Dach, die Elektroinstallationen und die Innenausstattung. Die Kosten beliefen sich auf 250.000 D-Mark, viel Geld, das unter anderem durch Diskos mit mehreren Hundert Besuchern, durch die Barsinghäuser Jugendtage am Schulzentrum mit rund 900 Teilnehmern und auch durch Sammlungen beim Barsinghäuser Stadtfest finanziert wurde. Dann kam der 24. April 1976, der Tag der großen Eröffnung.

Klaus Danner (li.) überreichte Barsinghausens damaligen Bürgermeister Walter Theil (re) eine Mütze.

Die feierliche Einweihung fand im Beisein des Kreissportbund-Vorsitzenden, Paul Jäschke, und des damaligen Bürgermeisters, Walter Theil, statt, dem Klaus Danner für dessen Bereitschaft, als Schirmherr tätig zu sein, eine Mütze überreichte. Und natürlich gab es dann auch noch eine stimmungsvolle Veranstaltungswoche mit vielen unterschiedlichen Events. Zu den weiteren Aktivitäten in der TSV-Hütte zählten unter anderem die Gründung eines Jugendklubs, die von zahlreichen Teilnehmern besuchten „Treff-Punkt-Diskotheken“, Lehrgänge, Seniorenabende, Freizeiten sowie Übernachtungen von vielen Gästen aus dem In- und Ausland. In den letzten Jahren ist in dem Gebäude zunehmend still geworden, weil der TSV mit Rücksicht auf die Nachbarschaft auf lautere Feiern verzichten wollte. Mit der Umwandlung in einen Kindergarten wurde aber inzwischen eine neue und sinnvolle Nutzung des Gebäudes gefunden. Dafür würden insgesamt 474.000 Euro investiert, erklärt der heutige TSV-Vorsitzende, Klaus-Jürgen Dallmann. Bezuschusst wird das Projekt von der Stadt mit 225.000 Euro und der Region Hannover mit 133.000 Euro. Der TSV Barsinghausen steuert als Bauherr 115.000 Euro bei. Für die Aufnahme eines entsprechenden Darlehens hatte die außerordentliche Mitgliederversammlung erst vor wenigen Wochen grünes Licht gegeben (Deister Echo berichtete).

TSV-Vorsitzender Klaus-Jürgen Dallmann (li.) und Bauleiter Karl-Heinz Neddermeier drücken aufs Tempo, denn bis Ende diesen Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Bis Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein und in 2021 wird der Kita-Betrieb durch die Mieterin, die Arbeiterwohlfahrt Region Hannover, starten. Geschaffen werden insgesamt 25 Kinderbetreuungsplätze, wobei auch die Gymnastikhalle und das Sportgelände des Vereins mitgenutzt werden können. Eine runde Sache, durch die die traditionsreiche Hütte einem neuen Zweck zugeführt wird.

Fotos: privat / Klaus Danner / ta