Grünen-Ratsherr Frank Roth: Buchenfällung am Schützenplatz wäre „Schlag ins Gesicht“

EGESTORF (red).

Zum Streit um die Buchen auf dem Spielplatz am Schützenplatz in Egestorf teilt Frank Roth, Ratsherr der Grünen, mit: „Der Wunsch der Grünen und vieler Menschen in Barsinghausen nach dem Erhalt der Bäume im Rahmen einer ökologischen Erneuerung der Spielplatzfläche am Schützenplatz wurde nicht erfüllt. Obwohl eine von der Verwaltung in Auftrag gegebene Fachanalyse eine ökologische Alternative zur Abholzung geboten hatte, war bereits im März von CDU, SPD und FDP die Abholzung als Vorbereitung zur Neugestaltung des Spielplatzes beschlossen worden – und jetzt nochmal bestätigt. Damit brechen bereits kurze Zeit nach der Kommunalwahl CDU, FDP und SPD ihre Wahlversprechen. So hieß es bei der SPD: „Wir fordern die Aufforstung von Wäldern im Stadtgebiet, um das Ökosystem Wald zu erweitern und verlorene Waldflächen zu ersetzen. Jedes Jahr sollen im öffentlichen Raum mindestens 50 Bäume zusätzlich an geeigneten Standorten gepflanzt werden…. „ Die CDU schrieb ins Programm: „Barsinghausen ist eine grüne Stadt – Landschaft und Natur benötigen unsere besondere Aufmerksamkeit. Unsere Umwelt ist ein wichtiges Gut, das wir pflegen und schützen müssen…. Wir bewahren so unser Naturerbe für die nächsten Generationen.“ Und bei der FDP heißt es:  „Wir möchten unser Klima schützen und für unsere Kinder und Enkelkinder erhalten. Flora und Fauna kommen in einem menschlich geprägten Umfeld zu kurz. Wir Freie Demokraten werden uns allgemein für mehr umweltverträgliche Grünanlagen, bspw. durch Wildblumenwiesen, einsetzen… Wo immer möglich sollten auf städtischen Grundstücken weitere Grünflächen entstehen und naturnah gestaltet werden, um so das Mikroklima in der Stadt zu verbessern.“

Frank Roth (Grüne) kritisiert die Haltung von SPD, CDU und FDP.

Diese Wahlversprechen wurden nicht eingehalten. Merkwürdige Argumente wurden in den Sitzungen gegen den Erhalt der Bäume vorgetragen: Die Spielplatzalternative in ca. 300 Metern Entfernung  sei zu weit weg, dort stünden viel weniger Häuser, und der Untergrund könnte giftiges Haldenrot enthalten. Außerdem sei die Erhaltung der Bäume durch Pflegemaßnahmen zu teuer. Dass aber ein Ausgleich für die aktuelle Wohlfahrtswirkung dieser Bäume (Luftreinhaltung, Kleinklima, Biodiversität) nur durch Anpflanzung von hunderten mehrjähriger junger Buchen aus Baumschulen erreicht werden könnte und  andere wesentliche ökologische Aussagen des Gutachtens den Erhalt der Bäume nahelegen, spielte offenbar keine Rolle. Auch die Tatsache, dass sich diese mächtigen Bäume nicht genügend versorgen können, weil der Boden verfestigt und ungepflegt ist und  dadurch  Krankheiten begünstigt werden, weil die Abwehrkräfte geschwächt sind, blieb ohne Wirkung. Der im Gutachten vorgelegte Gesamtplan  für die ökologische Erneuerung dieser Fläche wurde verworfen: Bodenaufarbeitung, Bodeneinsaaten, Mulchen, Neuanpflanzungen von Gehölzen und Büschen, Entwicklung eines neuen  lebendigen Biotops, ökologische Bereicherung durch Totholz der in 10 bis 20 Jahren absterbenden großen Buchen. Ohne Berücksichtigung blieb auch, dass dieser Spielplatz mittlerweile ungeeignet ist, weil er an einer stark befahrenen Straße liegt – Motorradkonvois oder Ralleyfahrten donnern zusätzlich zum normalen Personen- und Lkw-Verkehr vorbei. Die mögliche Abholzung dieser elf Buchen ist ein Schlag ins Gesicht jedes verantwortungsvollen Menschen, der Natur- und  Klimaschutz unterstützt. Es kommt heute auf jedes kleinste Grün zur Erhaltung unserer Natur an, denn Naturschutz ist Klimaschutz und Menschenschutz. Der Barsinghäuser Rat ist diesem notwendigen Umdenken noch nicht gefolgt, und dieses Versäumnis sollte korrigiert werden. Alle Stadtbäume brauchen unsere Unterstützung! Jeder Baum zählt – heute und morgen viel mehr noch als gestern! Bäume für unsere Kinder und Kindeskinder“, so Roth.

Foto: ta / privat