: Mit dem Kultursommer 2014 beginnt am 23. Juli eine Jahreszeit, die für jeden Musikgeschmack genau die richtige Temperatur hat. Von Reggae, Soul und Hip-Hop über Jazz, Klassik und Pop bis hin zu Ska, Klezmer und Folk reichen die Klangfarben des Programms, das die Region Hannover und die Stiftung Kulturregion Hannover gemeinsam mit zahlreichen Vereinen und Initiativen für das sommerliche Musikfestival organisiert hat. In diesem Jahr bieten 20 Konzerterlebnisse an den unterschiedlichsten Orten in der Region Hannover ein in mehrfacher Hinsicht lohnendes Ausflugsziel. Denn auch das ist ein besonderer Reiz des Kultursommers, dass Parks und Gärten, Rittergüter und Kirchen, Kinderspielplätze und andere ungewöhnliche Orte zur Festivalbühne werden.
Insgesamt 23 Spielorte gilt es musikalisch zu entdecken. Los geht es am 23. Juli mit einem Reggae-Soul-Konzert von Jaqee im grünen Innenhof des Regionshauses an der Hildesheimer Straße 20. Im Juli und August laden weitere 18 Konzerte zu einer Reise in und durch die Region Hannover ein – organisiert von insgesamt 21 Mitveranstaltern und finanziell unterstützt von der Stiftung Kulturregion Hannover. Der letzte Ton des Kultursommers erklingt, wenn Schlagzeuger und Hangspieler Manu Delago am 30. August mit dem Orchester im Treppenhaus ein Klangfest im Von-Alten-Garten in Hannover-Linden feiert.
„Ich freue mich, dass es allen Beteiligten gelungen ist, ein Programm auf die Beine zu stellen, das für jeden musikalischen Geschmack etwas zu bieten hat. Ganz gleich, ob man zu einer Orgelreise durch die nördliche Region aufbricht, ein afrikanisches Fest feiert, Klezmer oder Klassik liebt – für jeden Gehörgang ist etwas dabei“, sagte Hauke Jagau, Regionspräsident und Vorstand der Stiftung Kulturregion Hannover, bei der Vorstellung des Programms.
Besonderes Lob sprach der Regionspräsident den Veranstaltern vor Ort aus: „Das Engagement der Ehrenamtlichen und Künstler, die mit Herz bei der Sache sind, machen den ‚Kultursommer‘ zu einem ganz persönlichen Highlight im Veranstaltungskalender. “ Hinzu kommt die finanzielle Unterstützung seitens der Stiftung Kulturregion Hannover. „Die Stiftung unterstützt die Veranstalter, wenn es darum geht, besondere Musik-Acts einzukaufen, die aus den meist kleinen Budgets der Kulturvereine nicht finanzierbar sind.“ In diesem Jahr beträgt die Fördersumme rund 65.000 Euro.
„Der Kultursommer ist ein Festival, das ohne Kuratorium auskommt. Unser Programm entsteht im Austausch mit den Veranstaltern vor Ort – das macht es so abwechslungsreich und bunt“, erklärt Uwe Kalwar, Leiter des Teams Kultur der Region Hannover, den besonderen Charakter der Veranstaltungsreihe, die vom Team Kultur organisiert wird. Zu den Veranstaltern des Kultursommers zählen dieses Jahr neben dem Team Kultur der Region Hannover fünf Kirchengemeinden bzw. Kirchenkreise und 13 Kulturvereine sowie die Gemeinde Wedemark, das Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover und die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH).
Das Programm:
„Dass es in diesem Jahr 20 Konzerte, aber 23 Spielorte sind, liegt daran, dass das Unterwegssein selbst ein Teil der Konzertveranstaltung ist“, verrät Kultursommer-Organisatorin Sandra van de Loo. Die musikalische Entdeckungsreise startet am 23. Juli im Innenhof des Regionshauses an der Hildesheimer Straße 20. Hier fordert um 19.30 Uhr die schwedisch-ugandische Musikerin Jaqee ihr Publikum zum Tanzen auf: Bei heißen Reggae-Rhythmen, lässigem Soul und treibendem Dancehall-Groove stehen die Füße der Besucherinnen und Besucher sicher nicht lange still.
Musikalisches Neuland können große und kleine Musikfans im Spielpark Wakitu in Hannovers „grüner Lunge“, der Eilenriede, betreten. Wo sonst geklettert, gerutscht und gebuddelt wird, lässt das Kammerorchester Pro Artibus mit Kompositionen von Haydn und Saint-Saëns am 26. Juli ab 17 Uhr einen Klingenden Familienspielplatz entstehen. Auch der Garten von Gesa Klaffke-Lobsien und Kaspar Klaffke in Oberricklingen wird von Musikern und Dichtern zweckentfremdet: „An Anna Blume!“ und „Vorwärts nach weit“, vor allem aber an Freunde des gesprochenen Wortes richten sich die Texte, die Tobias Kunze und Vroni Kiefer am 17. August ab 16 Uhr mit musikalischer Unterstützung vortragen. Mit dem Rittergut Eckerde in Barsinghausen hat der Kultursommer einen weiteren neuen Ort gefunden. Kultursommergäste sind hier am 3. August zu einer Britischen Serenade eingeladen: Pünktlich zur Teatime um 17 Uhr erklingt klassische britische Musik für Streichquartett, gespielt vom Nomos-Quartett.
Von Ort zu Ort geht es am 26. Juli und am 3. August. Bei der Romantischen Orgelreise (26. Juli, ab 15 Uhr) haben Besucher die Qual der Wahl: Vier Kirchen und vier ungewöhnliche Formen von Orgelmusik locken in die nördliche Region. Startpunkt ist die Elisabethkirche Langenhagen: Route A führt zur St.-Gorgoniuskirche in Niedernstöcken, wo Studierende der Hochschule für Musik, Theater und Medien (HMTMH) musizieren. Von dort geht es in die St.-Osdag-Kirche in Mandelsloh – hier erzeugen Liquid Soul auf ihrer Wasserstichorgel „Musik aus Luft und Wasser“. Route B führt zur St.-Marcus-Kirche in Wettmar, wo mongolisch-orientalische Musik erklingt. Beide Touren enden in der St.-Martini-Kirche in Brelingen mit einem Konzert der Hammondorgel-Königin Barbara Dennerlein auf der „Königin der Instrumente“ – der Kirchenorgel. Ein Busshuttle steht für beide Touren zur Verfügung. Unterwegs sind auch die Besucher des Pilgerkonzerts mit Sjaella (3. August, ab 15.30 Uhr): Die von Erwin Schütterle geführte Wanderung mit anschließendem A-cappella-Konzert führt von der St.-Nicolaikirche in Hiddestorf zur Lucaskirche nach Pattensen.
Ein Bergfest gibt es zur Mitte des Kultursommers am 9. August: Auf dem Empelder Waldberg in Ronnenberg steigt ein Afrikanisches Fest. Poco Piu stimmen die Besucherinnen und Besucher ab 18 Uhr mit afrikanischen Klängen, brasilianischen Rhythmen und afrokubanischen Gesängen auf den Abend ein. Mamadou Diabate’s Percussion Mania aus Burkina Faso erobern um 20 Uhr die Bergbühne Empelde – so bunt, wie das Leben auf einem Marktplatz in Westafrika, so bunt ist die Musik der fünf Musiker.
Noch mehr Musik unter freiem Himmel: Auf dem Hof der Kornbrennerei Warnecke in Wennigsen-Bredenbeck servieren Rosario Smowing dem Publikum „Soul at the Rocks“ – einen Cocktail aus Swing Argentino, Ska, Dixie und Rockabilly, der schnell im Ohr und tanzbar im Abgang ist (2. August, 20 Uhr). Im Pfarrgarten der St.-Martinskirche in Seelze spielen die Cobblestones Irish Folk (23. August, 19.30 Uhr).
Eine Welturaufführung erwartet die Gäste auf dem Hermannshof in Springe-Völksen. Hier erklingt am 17. August um 20 Uhr „3Gesang“ – eine Sprach-Musikperformance für zwei Stimmen und eine Zither. Das Besondere: Die Musik wird vor Ort drei Tage lang einstudiert und in dieser Form erstmalig beim Kultursommer präsentiert. Konzertbeginn ist um 20 Uhr. Nicht minder ungewöhnlich ist das Zusammenspiel von Musik und Bildern, die es am 27. August in Schloss Landestrost zu hören und zu sehen gibt. Das Ensemble Musica Alta Ripa spielt ab 19 Uhr Musik von Henry Purcell und Georg Philipp Telemann, die Künstlerin Almut Breuste präsentiert zeitgenössische Kunst – beides, Musik und Bilder drehen sich ums „Verlassen“.
Abschiednehmen vom Kultursommer heißt es dann am 30. August ab 18 Uhr. Zum Abschluss dürfen sich die Sommergäste auf eine weitere musikalische Uraufführung freuen. Im Lindener Von-Alten-Garten kreiert der Tiroler Schlag-Experte und Hang-Virtuose Manu Delago zusammen mit seiner Band und dem Orchester im Treppenhaus ein Klanggebilde von orchestraler Lust, kammermusikalischer Intimität und lasziver Triphoptronic. Drumherum laden sommerliche Verweilinseln, luftige Plattenkisten und ein vegan-kulinarisches Angebot zum Entspannen, Lauschen und Genießen ein. Auch die eigene Picknick-Decke darf ihren Platz im Grünen finden.
Karten und weitere Informationen:
Neben dem kulturellen Genuss bieten die Veranstalter vor Ort kulinarische Köstlichkeiten und zum Teil auch Führungen an. Das Programmheft verrät außerdem, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum jeweiligen Veranstaltungsort kommt. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen, direkt bei den Veranstaltern und im Internet unter www.reservix.de. Das vollständige Programm ist im Internet unter www.kultursommer-region-hannover.de abrufbar. Programmhefte liegen im Bürgerbüro der Region Hannover, in den Informationsstellen der Städte und Gemeinden sowie direkt bei den Veranstaltern aus. Weitere Informationen gibt es beim Team Kultur der Region Hannover unter Telefon 05032/899-154.