„Möglichst alle demokratischen Kräfte sollten beitreten“

Bündnis „Barsinghausen ist bunt“ stellt Leitsätze vor / Zusammenarbeit mit Landespräventionsrat

BARSINGHAUSEN (ta). Das am 3. April letzten Jahres neu gegründete Bündnis für demokratisches Miteinander und gegen Rechtsextremismus „Barsinghausen ist bunt“ will sich auf Stadt-, Regions- und Landesebene weiter vernetzen, noch mehr demokratische Organisationen aus Barsinghausen dazugewinnen und sich verstärkt dem Thema Flüchtlingsintegration widmen.

Die Mitglieder der Lenkungsgruppe von "Barsinghausen ist bunt", Sybille Bruchmann-Busse (v.li.), Wilfried Gaum und Ute Kalmbach, stellen die Leitsätze des Bündnisses vor.

Die Mitglieder der Lenkungsgruppe von „Barsinghausen ist bunt“, Sybille Bruchmann-Busse (v.li.), Wilfried Gaum und Ute Kalmbach, stellen die Leitsätze des Bündnisses vor.

Zur Zeit gehören dem Bündnis der Ortsverein und die Ratsfraktion der SPD, der DGB-Ortsverein, die IG Metall, Bündnis 90/Die Grünen, die Naturfreunde, der Internationale Frauentreff, der Verband der Verfolgten des Naziregimes, der Bildungsverein Arbeit und Leben, der Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen, der Kunstverein Barsinghausen, die Kunstschule NOA NOA, die Jusos, der „Falkenkeller“, das Forum für Politik und Kultur sowie die Region der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Barsinghausen an.

Arbeitsschwerpunkt und Ziel ist es zu verhindern, dass sich menschenverachtendes Denken und Handeln in Barsinghausen einschleichen und rechtextreme Akteure sich vor Ort weiter politisch etablieren und unwidersprochen agieren können. „Dafür gelte es die Bevölkerung nachhaltig zu sensibilisieren und dafür zu sorgen, dass die Problematik nicht aus dem Blickfeld gerät“, sagen Pastorin Ute Kalmbach, Sybille Bruchmann-Busse (SPD) und Wilfried Gaum, die zusammen mit Henrik v. Meyenn (SPD) zur Lenkungsgruppe des Bündnisses zählen. Man müsse alle demokratischen Kräfte konzentrieren, die sich gegen soziale und religiös begründete Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus engagieren.

Darüber hinaus wolle man jeder Form von Gewalt entgegentreten, bei Übergriffen nicht wegschauen und füreinander einstehen, heißt es in den Leitsätzen. Anlässe für die eigene Gründung seien auch die Angriffe gegen den Falkenkeller gewesen, so Gaum. In dieser Zeit habe die Stadtverwaltung immer wieder polarisiert. Angeblich habe es in Barsinghausen gar keine rechtsextreme Gefahr gegeben. „Diese hat uns aber selbst der Verfassungsschutz bestätigt“, betont Gaum. Daher sollte das Thema Neonazismus künftig auch vom Präventionsrat in Barsinghausen behandelt werden. Wichtig sei aber auch die Einbindung der Jugendlichen, denn die bekämen auf der Straße viel mehr mit als die Erwachsenen, meint Bruchmann-Busse.

Für die künftige Arbeit sei nun aber auch eine Untergruppe zum Thema Integration von Flüchtlingen gebildet worden. Darüber hinaus plane man in Zusammenarbeit mit dem Landespräventionsrat öffentliche Veranstaltungen, bei denen Ausstiegsprojekte für rechtsextreme Jugendliche im Mittelpunkt stünden. Ferner sei natürlich weiterhin die Unterstützung von „Bad Nenndorf ist bunt“ vorgesehen sowie eine Lesung mit Jennifer Teege in Planung. „Unsere Arbeit ist politisch, aber nicht parteipolitisch, das ist uns wichtig“, sagt Ute Kalmbach.

Foto: ta