Recken verlieren beim Bundesligastart gegen die Löwen

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Da war mehr drin für die TSV Hannover Burgdorf. Nach dem furiosen 31:23-Sieg in der vergangenen Spielzeit unterlagen die Recken den Rhein Neckar Löwen allerdings diesmal zum Bundesligastart mit 24:28 (11:16). Der Meister von 2016 und 2017 war längst nicht immer souverän, aber die Mannschaft von Christian Prokop verballerte besonders über außen zu viele klare Chancen und brachte sich vor allem mit fünf ganz schlechten Minuten und einem 0:4-Lauf vor dem Seitenwechsel um ihre Chance. Beide Mannschaften begannen mit Vollgashandball. Recken-Kapitän Fabian Böhm schweißte die Kugel zweimal in den Winkel und der starke Urban Lesjak hatte mit seinen Paraden großen Anteil an der 7:5-Führung (12.). Dann steigerten sich die Löwen und Trainer Christian Prokop nahm nach einer Viertelstunde die erste Auszeit.

Die Partie wurde hitzig. Auslöser war ein theatralischer Faller von Löwen-Neuzugang Juri Knorr nach einem harmlosen Schubser von Ilja Brozovic. Der Kroate musste das zweite Mal auf die Strafbank und die hannoverschen Fans gingen aus dem Sattel. Johan Hansen traf noch zum 9:8 (20.), doch die Recken scheiterten ein ums andere Mal an Andreas Palicka im Tor der Gäste. Folge war der 11:12-Rückstand. In den letzten fünf Minuten ging bei Hannover dann nichts mehr. Bezeichnend: Fünf Sekunden vor der Halbzeit fiel Fabian Böhm der Ball beim Wurfversuch auf den Fuß und Patrick Groetzki erhöhte zum 16:11-Pausenstand. Die Vorentscheidung? Von wegen! Die Gastgeber kamen wie verwandelt aus der Kabine. Domenico Ebner hielt gegen Knorr und Martinovic gelang nach 35 Sekunden das erste Tor. Nach Monstersteal fast an der Mittellinie verkürzte Evgeni Pevnov auf 15:18 und Johan Hansen legte einen Doppelpack zum 17:19 (38.) nach. Die Löwen wackelten, doch Sekunden später stand der Pfosten dem 18. Treffer des Dänen im Weg und zwei technische Fehler unterbrachen endgültig den Lauf. Beim 19:23 (47.) waren es wieder vier Treffer Rückstand. Der neue Spielmacher Jonathan Edvardsson agierte in dieser Phase oft unglücklich, musste aber durchspielen, weil Veit Mävers mit Bauchmuskelzerrung passen musste. Prokop schwor seine Mannschaft in der Auszeit für die Schlussphase ein, doch Löwen-Kreisläufer Jannik Kohlmacher war nicht mehr zu stoppen.

Foto: Uwe Serreck