Das Barsinghäuser Bundestagswahlergebnis steht fest

Lokalpolitiker reagieren entsetzt auf das Abschneiden der AfD

BARSINGHAUSEN (ta). Alle 40 Wahlbezirke in Barsinghausen sind ausgezählt. Es gab 26.600 Wahlberechtigte. Gültige Stimmen wurden 20.930 abgegeben, ungültig waren 166. Die Wahlbeteiligung in Barsinghausen lag bei 79,3%. Auf die CDU entfielen in Barsinghausen 31%, auf die SPD 29,7%, auf die AfD 9,6%, auf Grüne und FDP jeweils 9,5% und auf die Linkspartei 6,8%.

Bei den Erststimmen entfielen in Barsinghausen 37,8% auf Matthias Miersch (SPD), 34,6% auf Maria Flachsbarth (CDU), 8,9% auf Sabine Barbara Ehrke (AfD), 6,2% auf Roland Panter (Grüne), 5,6% auf Jessica Kaußen (LINKE) und 5,4% auf Harald Klotz (FDP).

Für den CDU-Stadtverbandsvorsitzenden, Gerald Schroth, ist das Ergebnis der AfD erschreckend – insbesondere wenn man sich anschaue, wie diese Partei im Barsinghäuser Rat arbeite. Auch das CDU-Abschneiden sei keinesfalls befriedigend und werde die CDU beschäftigen. Die große Koalition sei zu Ende, gut sei aber, dass die CDU weiterhin in Regierungsverantwortung bleibe, so Schroth.

 

SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Messing nennt das SPD-Ergebnis traurig. Daher sei es richtig, dass Spitzenkandidat Schulz den Gang in die Opposition anstrebe, um das Profil der SPD wieder zu schärfen. Die AfD habe er zweistellig erwartet. Die meisten der AfD-Wähler hätten aus Protest diese Partei gewählt und seien keinesfalls überzeugte Anhänger der Rechtspopulisten. Nun müssten die Demokraten zusammenhalten, denn wenn man sich anschaue, wer da von der AfD in den Bundestag einziehen werde, so sei ganz klar mit einem Wandel in der politischen Kultur zurechnen, so Messing.

Für Ratsfrau Bettina Klein von „Aktiv für Barsinghausen“ biete die AfD keine Lösungen an, sondern mache nur Stimmung gegen Flüchtlinge. Klar sei aber auch, dass über 86% der Wähler die AfD nicht gewählt hätten. Jeder sei nun dazu aufgerufen, mit Freunden, Bekannten und Nachbarn zu reden, um klar zu machen, um was für eine Partei es sich bei der AfD handele.

 

Für den Vorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Helmut Freitag, macht das Ergebnis der eigenen Partei Mut für die Landtagswahl, bei der man eine Fortsetzung der rot-grünen Regierung anstrebe. Erschreckend sei hingegen, dass künftig eine offen rassistische und völkische Fraktion im Bundestag vertreten sei. „Aber“, so Freitag weiter, „die Erfahrungen aus den Landtagen zeigen: Rechtsextreme und Rechtspopulisten zerlegen sich untereinander, Dienstwagen und Posten sind da wichtiger als Inhalte.“