Der Seniorenrat ist von Politik und Verwaltung enttäuscht

Ein Zuschuss für die Wahl eines Beirats war nicht bewilligt worden

BARSINGHAUSEN (red).  In seiner letzten Sitzung im zu Ende gehenden Jahr hat sich der Seniorenrat Barsinghausen mit der Entscheidung von Verwaltung und Rat der Stadt Barsinghausen, im Haushalt 2018 keine Mittel für eine Briefwahl für einen Seniorenbeirat bereitzustellen, beschäftigt. Enttäuscht sind die Mitglieder des Seniorenrates in vielfacher Hinsicht. In den Vorgesprächen mit 4 im Rat vertretenen Fraktionen wurde der Vorschlag des Seniorenrates, die Interessenvertretung der über 11.000 Seniorinnen und Senioren, und damit rund ein Drittel der Barsinghäuser Bevölkerung, auf eine breitere demokratische Basis zu stellen, positiv beurteilt. Wenn jetzt im Sozialausschuss und im Rat lediglich „Aktiv für Barsinghausen“ für diesen Vorschlag gestimmt hat, ist das für die Seniorenräte nicht nur überraschend, sondern sehr enttäuschen; enttäuschend auch deshalb, weil es im Vorfeld keine Rückkopplung gegeben hat, dass die Fraktionen anders entschieden haben als die Gesprächspartner in den Gesprächen signalisiert hatten. Enttäuschend war für den Seniorenrat auch, dass von den 7 Gruppen im Rat sich 3 erst gar nicht auf die Bitte nach einem Gespräch überhaupt gemeldet haben. Man kann sich fragen, ist dass die Beachtung, die die Barsinghäuser Politik den älteren Mitmenschen in unserer Stadt schenkt? Enttäuschend für den Seniorenrat ist auch, dass aus dem politischen Raum keine Signale für eine bessere Unterstützung für die Seniorenarbeit insgesamt (nicht nur für den Seniorenrat) gegeben wurden. Lediglich die Verwaltung hat in dem Vorgespräch die Wahl eines Seniorenbeirates durch den Rat vorgeschlagen, was bei den Vertretern des Seniorenrates keine Begeisterung auslöst. Es gibt über 35 Seniorengruppen in Barsinghausen, die in unterschiedlichster Weise Treffen organisieren, sich gegenseitig unterstützen und Kontakte pflegen. Ein Seniorenrat oder ein Seniorenbeirat ist keine zusätzliche Seniorengruppe, sondern ist die politische Interessenvertretung gegenüber Rat und Verwaltung. Er kann die Interessen aller Seniorinnen und Senioren bündeln und damit den Institutionen in unserer Stadt unterstützend zur Seite stehen. Dafür ist aus Sicht des Seniorenrates eine wirklich demokratische Legitimation durch eine Wahl geboten, die gleichzeitig auch eine Aufwertung und damit Anerkennung dieser Arbeit bedeutet. Rund 12.000 Euro würde eine Briefwahl kosten, verteilt auf 3 Jahre, pro Jahr 4.000 Euro für eine durch demokratische Wahl legitimierte Seniorenvertretung ist dem Rat der Stadt Barsinghausen zu teuer. „Heißt es nicht auch Demokratie kostet Geld“, fragen die Sprecher des Seniorenrates, Claus Bischoff und Dietmar Redlich.