Rückgang bei Gewaltdelikten: Die Polizei ist zufrieden

REGION HANNOVER (red).

„Geringere Fallzahlen in nahezu allen Phänomenbereichen bei gleichbleibend hoher Aufklärungsquote“, Polizeipräsident Volker Kluwe zeigt sich mit der Entwicklung der registrierten Straftaten in der Region Hannover sehr zufrieden und fasst die wesentlichen Fakten der Polizeilichen Kriminalstatistik 2017 zusammen. „Ein deutlicher Rückgang bei Gewaltdelikten, ein geringerer Anteil nichtdeutscher Tatverdächtigen am Gesamtstraftatenaufkommen, keine weitere Zunahme beim Wohnungseinbruchdiebstahl und spürbare Rückgänge beim schweren Diebstahl an und aus Kraftfahrzeugen sowie den Diebstählen von Kraftwagen sind bemerkenswerte Resultate unserer Bemühungen für mehr Sicherheit“, so die Führungsspitze der Polizeibehörde weiter.

Gesamtzahl der Straftaten: Lag die Zahl der in der Region registrierten Straftaten 2016 noch bei 121.698, so hat die Polizei für 2017 einen Rückgang um 5,76 Prozent (minus 7.013) auf 114.685 zu verzeichnen, der sich linear in nahezu allen Deliktsbereichen niederschlägt. Mit einer Ausnahme: Bei den Sexualstraftaten ist ein leichter Anstieg um plus 199 (33,90 Prozent) auf 786 Taten registriert worden. Der stärkste Fallzahlenrückgang zeigt sich beim Erschleichen von Leistungen mit einem Minus von 1.117 (10,32 Prozent) auf 9.710 Taten. Von besonderer Aussagekraft sind jedoch sinkende Zahlen in den Deliktsfeldern des schweren Diebstahls von Kraftwagen mit einem Minus um 256 Fälle (30,55 Prozent) auf 582 und der Raubtaten mit einem Minus von 123 (14,25 Prozent) auf 740 sowie einem Minus von 691 (5,86 Prozent) auf 11.098 bei den Körperverletzungen. Darüber hinaus ist ein signifikanter Rückgang bei den Verstößen gegen das Aufenthalts- und Asylverfahrensgesetz mit einem Minus von 581 (15,22 Prozent) auf 3.216 zu verzeichnen.

Aufklärungsquote: Die Gesamtaufklärungsquote der Polizeidirektion Hannover bleibt mit sehr guten 62,37 Prozent auf dem hohen Niveau von 2016 (62,16 Prozent) und bewegt sich damit punktgenau auf dem Landesdurchschnitt. 2017 wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover 71.532 der insgesamt 114.685 Straftaten aufgeklärt. Im Vergleich dazu: 2016 waren es 75.598 von 121.698 Taten. Auch die „bereinigten Aufklärungsquoten“ korrespondieren mit dieser positiven Entwicklung und lagen im Vorjahr bei 56,51 Prozent (ohne Erschleichen von Leistungen und Ladendiebstahl) bzw. 53,98 Prozent (zusätzlich ohne die Verstöße nach dem Aufenthalts- und Asylverfahrensgesetz). 2016 lagen diese beiden Zahlen bei 55,68 bzw. 53,98 Prozent.

Tötungsdelikte: Bei den vorsätzlichen Tötungsdelikten (Mord und Totschlag) ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang auf 46 (minus zwölf) feststellbar. 2017 flossen 38 Versuche (sieben Mordversuche) und acht vollendete Taten (darunter fünf Morde) in die Kriminalstatistik ein. 2016 lagen die Zahlen bei 47 versuchten und elf vollendeten Tötungsdelikten.

Sexualstraftaten: Das Deliktsfeld der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, das sich 2016 in nahezu allen Deliktsuntergruppen mit rückläufigen Fallzahlen präsentierte, hat 2017 einen Anstieg um 33,90 Prozent (plus 199) auf 786 Taten erfahren. Bei differenzierter Betrachtung dieses stark vom Anzeigenverhalten der Opfer abhängigen Delikts ist erkennbar, dass sich die erhöhten Fallzahlen in diesem Phänomenbereich maßgeblich auf 202 bearbeitete Fälle des Ende 2016 neu eingeführten Straftatbestands der sexuellen Belästigung (§ 184 i StGB) zurückführen lassen. Kurz zusammengefasst: Die 202 registrierten Straftaten spiegeln sich in den nahezu auf gleicher Höhe befindlichen, rückläufigen Zahlen (minus 171) im Deliktsfeld der Beleidigung auf sexueller Grundlage wider. „Insoweit handelt es sich nicht um einen Fallzahlenanstieg, sondern um den Umstand, dass diese Sachverhalte nunmehr richtigerweise im Bereich der Sexualstraftaten gezählt werden“, konstatiert Kluwe. Herausragend ist in diesem Kontext, dass 2017 nicht ein einziger Fall von sexueller Belästigung aus Gruppen (§ 184 j StGB – neu) bei der Polizeidirektion Hannover in die Polizeiliche Kriminalstatistik eingeflossen ist. „Mit der Ende 2016 in Kraft getretenen, grundlegenden Reform des Sexualstrafrechts ist nun endlich die sexuelle Belästigung als solche unter Strafe gestellt worden. Der Anstieg der registrierten Straftaten erklärt sich einerseits dadurch, dass die Opfer aufgrund der neuen Reform wahrscheinlich eher bereit sind, Anzeige zu erstatten und andererseits, dass eine statistische Neuzählung stattgefunden hat. Aber: Jede Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist eine zu viel. Nein heißt Nein!“, so der Behördenleiter. Steigerungen in den Deliktsfeldern Vergewaltigung und sexuelle Nötigung von 148 auf 155 Fälle (plus sieben) sowie der Verbreitung pornografischer Erzeugnisse von 102 auf 162 (plus 60) stehen 2017 Rückgänge beim Kindesmissbrauch auf 111 (minus 32) sowie dem sexuellen Missbrauch von Jugendlichen auf elf (minus fünf) sowie dem sexuellen Missbrauch Widerstandsunfähiger auf null (minus 19) entgegen.

Raub: Im Jahr 2017 sind 740 Raubtaten in die Statistik eingeflossen – ein deutlicher Rückgang um 14,25 Prozent im Vergleich zum Jahr davor mit 863 Taten. Erfreulich auch, dass die sinkenden Fallzahlen mit einer um 4,30 Prozentpunkte gestiegenen Aufklärungsquote von 60,27 Prozent (2016: 55,97 Prozent) einhergehen. Im Einzelnen bedeutet dies: Rückläufige Zahlen insbesondere im Deliktsfeld Straßenraub auf 269 (minus 93) und beim Handtaschenraub auf 29 (minus 20) sowie bei den Raubüberfällen in Wohnungen auf 32 (minus 26) und dem räuberischen Diebstahl auf 175 Taten (minus 28). Stagnierend zeigen sich die Zahlen hingegen beim räuberischen Angriff auf Kraftfahrer mit jeweils acht Taten in 2017 und in 2016.

Körperverletzungsdelikte: Die Fallzahlen in diesem Deliktsspektrum haben sich um 691 auf 11.098 Taten (5,86 Prozent) reduziert. Bemerkenswert ist, dass 2017 nicht nur weniger vorsätzliche leichte Körperverletzungsdelikte an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden, sondern auch die gefährlichen/schweren Körperverletzungen zurückgegangen sind. Im Detail: 2017 flossen 7.979 (minus 235) leichte und 2.641 (minus 393) schwere/gefährliche Körperverletzungen in die Statistik ein. Die Aufklärungsquote liegt in diesem Bereich bei 89,17 Prozent (2016: 89,13 Prozent).

Diebstahl: 2016 war nach einem jahrelangen, konstanten Anstieg erstmals wieder ein Rückgang der Fallzahlen im Deliktsbereich Diebstahl um 1.585 Delikte auf 45.610 feststellbar. Eine Tendenz, die sich auch 2017 mit „nur noch“ 41.571 Straftaten (minus 4.039) fortgesetzt hat. Die rückläufigen Zahlen ergeben sich insbesondere beim einfachen Diebstahl auf 21.572 Delikte (minus 3.297) – und hier hauptsächlich beim Taschendiebstahl auf 1.901 (minus 436) sowie Ladendiebstahl auf 782 (minus 281). Aber auch beim schweren Diebstahl sind die Zahlen auf 19.999 (minus 742) gefallen, wobei hier insbesondere der Rückgang beim schweren Diebstahl an/aus Kraftwagen auf 3.447 (minus 224) ausschlaggebend ist. Rückläufig hat sich auch die Zahl der sogenannten „Komplettentwendungen“ entwickelt: Beim Diebstahl von Kraftwagen (ohne Motorräder) ist die Fallzahl um 256 auf 582 (30,55 Prozent) zurückgegangen. Die Aufklärungsquote liegt 2017 bei 32,99 Prozent (2016: 29,95 Prozent). Seit Ende 2016 hat die 17-köpfige Ermittlungsgruppe (EG) Kfz beim Zentralen Kriminaldienst ihre Arbeit aufgenommen, in deren Zuständigkeit der schwere Diebstahl aus Kraftwagen, die betrügerische Erlangung von Kraftfahrzeugen und Einbruchdiebstähle an/aus Kraftfahrzeugen mit der Zielrichtung fest eingebauter Navis und Airbags fallen. „Vor dem Hintergrund dieser positiven Entwicklung sehen wir uns in der Strategie der zentralisierten Bearbeitung dieses Deliktsbereichs bestätigt. Unser Ziel bleibt es, die Fallzahlen noch weiter zu reduzieren und gleichzeitig die Aufklärungsquote zu steigern“, betont Volker Kluwe. Wie bei der letztjährigen PKS-Vorstellung bereits angeklungen, ist in diesem Kontext insbesondere das schlüssellose Öffnungs- und Schließsystem „Keyless Go“ ein zentrales Thema. Einfach und bequem, allerdings auch eine große Sicherheitslücke, die von Kfz-Dieben genutzt wird. Das Abfangen von Funksignalen dieser Systeme und das anschließende Entwenden vorwiegend hochwertiger Autos wie Audi, BMW und Mercedes, ist eine für die Täter attraktive Masche, mit der sich die Ermittler der EG Kfz beschäftigen. Informationen rund um die EG Kfz sowie den Diebstahl aus/von Kfz finden Sie auf der Homepage der Polizeidirektion Hannover unter dem Link: www.pd-h.polizei-nds.de/kriminalitaet/deliktsbereiche/kfzkriminalitaet/

Die 2013 eklatant angestiegenen und in 2014 erfreulicherweise zurückgegangenen Fallzahlen beim Wohnungseinbruchdiebstahl haben sich in den Folgejahren auf einem gleichbleibend hohen Niveau eingependelt. 2017 sind in der Behörde 2.919 Taten (minus 18) bearbeitet worden. Die Aufklärungsquote ist allerdings von 23,29 auf 18,33 Prozent gesunken. Waren 2016 von den 2.937 angezeigten Taten 1.360 Einbrüche (46,31 Prozent) im Versuch stecken geblieben, so hat die hannoversche Polizei 2017 1.205 Versuchstaten gezählt, was einem Anteil von 41,28 Prozent entspricht. Zu den 2.919 bearbeiteten Fällen in 2017 sind insgesamt 307 Tatverdächtige ermittelt worden, davon 174 nichtdeutsche, was einem prozentualen Anteil von 56,68 Prozent entspricht. Im Vergleich dazu wurden 2016 zu 2.937 Taten 418 Verdächtige ermittelt, darunter 232 nichtdeutsche (55,50 Prozent). Die Fallzahlen der Wohnungseinbruchsdiebstähle 2017 sind im Vergleich zu 2016 nahezu gleich geblieben, allerdings ist die Entwicklung innerhalb der Stadt und des Umlands von Hannover unterschiedlich verlaufen. Während das Umland dem Landestrend folgt und rückläufige Fallzahlen verzeichnet, sind die Zahlen in der Landeshauptstadt in nahezu gleichem Maße angestiegen. „Wohnungseinbrüche mittels wirksamer Prävention zu verhindern sowie noch mehr Taten aufzuklären, ist und bleibt auch 2018 eine der großen Herausforderung für die Polizei! Diesen Deliktsbereich zentral zu bearbeiten war vor Jahren bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch: Stagnierende Fallzahlen und eine zurückgehende Aufklärungsquote erfordern in der Konsequenz eine Weiterentwicklung unseres Konzepts und die Konzentration unserer Arbeit auf täterorientierte Ermittlungen sowie die Aufhellung von Strukturen und Netzwerken“, resümiert Volker Kluwe.

Betrug: 2017 ist im Bereich der Betrugsdelikte ein Rückgang der Fallzahlen um 1.422 Fälle (minus 5,02 Prozent) auf 26.901 Taten zu verzeichnen. Dieser zieht sich konsequent durch alle Deliktsfelder und ist maßgeblich beim sogenannten „Schwarzfahren“ mit 9.710 (minus 1.117) zu beobachten gewesen. Positive Entwicklungen sind auch beim Waren- und Kreditbetrug mit 5.285 (minus 175) Taten bei der Unterschlagung mit 1.940 (minus 160), dem Computerbetrug mit 78 (minus 127) sowie bei sonstigen Betrugsarten mit 5.070 (minus 143) registriert worden. Die Aufklärungsquote liegt hier mit 84,76 Prozent auf einem ähnlichen Level wie 2016 (85,00 Prozent) und über dem Landestrend (78,51 Prozent).

Rauschgiftkriminalität: Im vergangenen Jahr sind 6.852 Rauschgiftdelikte von der hannoverschen Behörde bearbeitet worden und damit 503 mehr als 2016. Der Anstieg ist insbesondere auf mehr allgemeine Verstöße (plus 371 auf 5.406) zurückzuführen. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den qualifizierten Delikten, zu denen beispielhaft der illegale Handel mit Betäubungsmitteln sowie die illegale Einfuhr in nicht geringen Mengen gehören. Hier sind im Vorjahr 1.446 (minus 132) Verfahren bearbeitet worden. 2017 hat die Polizeidirektion zwölf Drogentote zu verzeichnen gehabt (2016: zehn).

Polizeibeamte als Opfer einer Straftat: Mit dem Jahr 2010 beginnend wird die Opfereigenschaft von Polizeibeamten erfasst und bis einschließlich 2013 zugleich ein kontinuierlicher Anstieg der Zahlen registriert. Ein erster Rückgang 2014 setzte sich im darauffolgenden 2015 mit 585 Taten fort. Nicht so 2016, wo in 762 Fällen (plus 177) mindestens eine Polizeibeamtin oder ein Polizeibeamter Opfer einer Straftat wurde. Im aktuellen PKS-Jahr 2017 registrierte die Polizei mit 669 Taten (minus 93) zwar einen Rückgang im Bereich „Fälle Opferspezifika Polizei“, zu dem u.a. die Delikte Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten und Körperverletzung gezählt werden, aber in der detaillierten Betrachtung sind ausschließlich sinkende Zahlen bei der gefährlichen/schweren Körperverletzung auf 42 (minus 128) sowie der leichten Körperverletzungsdelikte auf 268 (minus acht) zu verzeichnen. Gestiegen hingegen sind die Widerstände auf 312 (plus 53) Taten. „Um es noch einmal deutlich auf den Punkt zu bringen: Jede Form von Gewalt gegen Kolleginnen und Kollegen, aber auch gegen Einsatzkräfte anderer Blaulicht-Organisationen ist in keinster Weise hinzunehmen. Vor diesem Hintergrund begrüße ich sehr die Initiative der Bundesregierung den Strafrahmen für Angriffe auf Polizisten, Retter und Feuerwehrleute zu verschärfen. Gleichermaßen ist mir sehr daran gelegen die gesellschaftliche Debatte zur Ächtung von Gewalt in jeder Form fortzuführen“, so der Behördenleiter.

Cybercrime: Auf Basis der bisherigen Erfassung und Auswertung sind die Zahlen im Deliktsfeld Cybercrime im „engeren Sinne“ im vergangenen Jahr um 151 Taten (37,75 Prozent) auf 249 zurückgegangen. Das Fallzahlenaufkommen beim „Tatmittel Internet“ – das sich durch alle Deliktsbereiche zieht – hat sich 2017 ebenfalls rückläufig entwickelt. Insgesamt 4.544 Mal ist das Internet von Tätern genutzt worden. Das bedeutet, in 497 Fällen weniger als 2016 (5.041). Eine neue, bundeseinheitliche Regelung definiert den Begriff „Cybercrime“ und die dazugehörigen Delikte nun neu. Für die Polizeidirektion Hannover bedeutet dies nach neuer Lesart 5.391 Fälle von Cybercrime für 2017. Die Aufklärungsquote liegt bei 78,39 Prozent. „Jeder Zweite ist inzwischen Opfer eines Diebstahls von sensiblen digitalen Daten und Informationen. Der Schaden von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage liegt im zweistelligen Milliardenbereich. Die meisten Attacken kommen aus dem Ausland. Aufgrund der hohen Dunkelziffer im sogenannten Darknet bildet die polizeiliche Statistik nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlichen Dimension von Cybercrime ab. Spezialwissen, Erfahrung und regelmäßige Fortbildungen sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bekämpfung von Cybercrime“, so Polizeipräsident Volker Kluwe.

Alkoholmissbrauch: Der Anteil der Straftaten unter Alkoholeinfluss, in Relation zu den Gesamtstraftaten (114.685), hat 2017 8.791 betragen (2016: 9.599). Der prozentuale Anteil der „Straftaten unter Alkohol“ liegt damit bei 7,67 Prozent (2016: 7,89). Bei den ermittelten minderjährigen Tatverdächtigen hat sich 2017 folgendes Bild abgezeichnet: Von 5.045 haben 273 (5,4 Prozent) unter Alkoholeinfluss gestanden. Im Vergleich dazu 2016: Hier wurden 4.929 Minderjährige als Tatverdächtige ermittelt – darunter 287 (5,8 Prozent), die unter dem Einfluss von Alkohol standen. Werden Deliktsbereiche wie „Körperverletzung“ oder „Häusliche Gewalt“ betrachtet, so liegt der Anteil der Taten unter Alkoholeinfluss bei 28,79 bzw. 23,45 Prozent (2016: 26,32 und 30,29 Prozent).

Kriminalität im Kontext mit Flüchtlingen: Bei der Polizeidirektion Hannover sind im vergangenen Jahr insgesamt 9.326 Straftaten registriert (6.235 ohne ausländerrechtliche Verstöße) und dazu 6.238 Tatverdächtige (3.682 ohne ausländerrechtliche Verstöße) ermittelt worden. Dies bedeutet einen deutlichen Rückgang gegenüber 2016 mit 11.489 Fällen (7.848 ohne ausländerrechtliche Verstöße) und 7.922 tatverdächtigen Flüchtlingen (4.759 ohne ausländerrechtliche Verstöße). Neben den rückläufigen Zahlen bei den Aufenthalts- und Asylverstößen auf 3.091 (minus 522) ist dieses Ergebnis maßgeblich auf zahlenmäßige Rückgänge beim Erschleichen von Leistungen auf 1.048 Taten (minus 747) und beim einfachen Ladendiebstahl auf 588 (minus 505) Fälle zurückzuführen. Aber auch bei den Rohheitsdelikten ist ein Rückgang auf 1.178 (minus 101) Taten zu verzeichnen. Angestiegen sind hingegen die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Insgesamt 91 Anzeigen (plus 53) sind 2017 in diesem Deliktsfeld bei der hannoverschen Polizei bearbeitet worden. Diese Steigerung ist maßgeblich auf 49 Anzeigen der sexuellen Belästigung (§ 184 i StGB – neu) zurückzuführen. „Im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsstrom der vergangenen Jahre wird Kriminalität im Kontext mit Flüchtlingen in der Öffentlichkeit immer kontrovers diskutiert. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die Analyse der vorliegenden Zahlen einen deutlichen Trend erkennen lässt: Die Taten der Flüchtlinge werden weniger“, konstatiert Polizeipräsident Volker Kluwe.