Zeugnis jüdischen Lebens in Barsinghausen findet seinen Weg ins Stadtarchiv

Familie Schmär findet Firmenschild der Familie Weiß / Stolpersteine erinnern in der Langenkampstraße 25a

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V.li.: Nadine und Olaf Schmär, Stadtarchivar Eckard Steigerwald und Bürgermeister Marc Lahmann

BARSINGHAUSEN (ta). Bereits 1998 machten die Eheleute Nadine und Olaf Schmär beim Umbau ihres Hauses in der Langenkampstraße 25a einen erstaunlichen Fund, der vom einstigen jüdischen Leben in Barsinghausen zeugt. In einer Hohlwand entdeckten sie das Firmenschild der Schneiderei der Familie von Adolf Weiß, dessen Sohn Sigmund noch bis 1983 im Besitz des Hauses war. Olaf Schmär und Stadtarchivar Eckard Steigerwald sind sich heute sicher, dass das Schild an besagter Stelle absichtlich postiert wurde, um es vor Krieg und nationalsozialistischer Judenverfolgung zu schützen. Schmärs hatten im sozialen Netzwerk des Internets auf den Fund aufmerksam gemacht, woraufhin Kerstin Beckmann von der Siegfried-Lehmann-Stiftung die Stadtverwaltung informierte. Das Schild werde nun fachmännisch gesäubert und dann in den Bestand des Stadtarchivars überführt, so Steigerwald. Das Schicksal der Familie Weiß ist derweil relativ gut dokumentiert, auch verweisen zwei Stolpersteine in der Langenkampstraße auf die Deportation und den Tod von Rosa und Adolf Weiß. Sie wurden in Treblinka und Majdanek ermordet.

IMG_7284Foto: ta