Asylbewerber: Trotz entspannter Situation fehlen genügend Sprachkurse

Betreiberteam für Asylunterkunft in der Hannoverschen Straße stellt Konzept vor / Stadtrat Robra: „Flüchtlingsfrage ist nicht gelöst“

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BARSINGHAUSEN (ta). Die Situation beim Zuzug von Flüchtlingen habe sich entspannt, sagte der 1. Stadtrat, Georg Robra, heute im Sozialausschuss, trotzdem sei die Flüchtlingsfrage nicht gelöst. Momentan habe die Stadt 633 Asylsuchende untergebracht und bis Juli müssten noch über 100 weitere aufgenommen werden. Der Ortsteil mit den meisten Flüchtlingen sei Bantorf, wo 183 Schutzsuchende eine Bleibe gefunden hätten. Robra betonte, es gebe in der Bevölkerung zahlreiche Unterstützer, aber auch kritische Stimmen, mit denen man sich demokratisch auseinandersetzen müsse. Vertreter aller Parteien lobten ausdrücklich die Arbeit der Verwaltung in den vergangenen Monaten, immerhin sei es gelungen, die Nutzung von Sporthallen oder gar Obdachlosigkeit abzuwenden. Für das in rund vier Wochen in Betrieb gehende Asylheim an der Hannoverschen Straße stellte der Geschäftsführer der künftigen Betreibergesellschaft, der Fair Facility Management GmbH, Randolf Brand, das Konzept vor. Schwerpunkte der eigenen Aufgaben, zu denen keine Sprachkurse gehörten, seien die soziale Beratung, die berufliche Qualifikation, die Zusammenarbeit mit Netzwerken und Nachbarschaftsinitiativen, der nächtliche Sicherheitsdienst mit Mitarbeitern mit erweitertem Führungszeugnis und die Reinigung der Häuser, so Brand. Zudem solle nach einer gewissen Zeit mit der Polizei eine Befragung im Umfeld der Asylunterkunft durchgeführt werden. Als nicht optimal stufte Brand den Weg zu den Kindergärten und Schulen ein. Bezogen auf alle Flüchtlinge in Barsinghausen appellierte anschließend die Integrationsbeauftragte, Regina Kitsche, mehr Sprachkurse anzubieten. 65 Prozent der Asylbewerber befänden sich quasi in der Warteschleife ohne jeglichen Kurs. 20 Prozent würden sprachlich von Ehrenamtlichen betreut und nur fünf Prozent würden derzeit in offiziellen Sprachkursen der Volkshochschule unterrichtet, so Kitsche. Diese Situation solle sich nach dem Willen des Runden Tisches für Integration ändern.

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Randolf Brand, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft der Asylunterkunft an der Hannoverschen Straße stellt das Betriebskonzept vor.

Foto: ta