Auf die Stadtwerke kommen mittelfristig Investitionen in erheblichem Umfang zu

Neben dem Wasserwerkneubau könnten auch die Erneuerung von alten Rohrleitungen und der Betrieb des Deisterbads für eine Eintrübung der Bilanz sorgen

Shteryo Shterev, Geschäftsführer der Stadtwerke

BARSINGHAUSEN (ta). Im heutigen Finanzausschuss stellte der Geschäftsführer der Stadtwerke Barsinghausen, Shteryo Shterev, den Wirtschaftsplan für das kommende Jahr vor und richtete zudem schon einmal den Blick in die mittelfristige Zukunft, denn hier stehen dem lokalen Energie- und Wasserversorger teilweise erhebliche Investitionen in Millionenhöhe ins Haus. In 2022 stünden erste Investitionen ins neue Wasserwerk in Höhe von 4,3 Millionen Euro an und darüber hinaus würden die Stadtwerke weitere Ausgaben in Höhe von fast 1,99 Millionen Euro für den laufenden Betrieb kalkulieren. Allein für eine Ausbesserung des Deisterbad-Daches im Bereich des Kleinkindbereichs seien 370.000 Euro nötig. Zudem würden die Stadtwerke in das Verteilungsnetz investieren, denn in Barsinghausen befänden sich Rohrleitungen auf einer Gesamtlänge von zirka 140 Kilometern in einen überalterten Zustand. Allein dieser Kostenposten mache schon unruhig, betonte Shterev. Realistisch sei, dass man pro Jahr rund zwei bis drei Kilometer an Rohren erneuern könne. Vor diesem Hintergrund sei zu erwarten, dass die Stadtwerke bis 2026 Fremdmittel in Höhe von rund 5,8 Millionen Euro aufnehmen müsste. Aufgrund der dargestellten Lage sei davon auszugehen, dass ab 2024 der eigentlich angestrebte Mindestgewinn der Stadtwerke nicht zu erreichen sei, so dass einerseits mit einem Absinken der Eigenkapitalquote zu rechnen sei, was entweder eine finanzielle absichernde Hilfe oder eine Bürgschaft durch die Stadt nötig mache. Im Deisterbad seien auch in den Jahren nach 2022 erhebliche Investitionen nötig und da man durch die geringeren Besucherzahlen durch die Corona-Krise auch mit geringeren Einnahmen rechne, werde hier von einem Defizit ausgegangen. Der Wasserabgabepreis wiederum könne in 2022 noch konstant gehalten werden, danach sei eine kontinuierliche Anhebung vorgesehen, um die Stadtwerke liquide zu halten. Auch beim Neubau des Wasserwerks müsse man künftig mit gestiegenen Rohstoff- und Dienstleistungspreisen kalkulieren, so dass auf die Stadtwerke in finanzieller Hinsicht durchaus schwierige Jahre zukämen, resümierte Shterev. Bis 2026 müsse man insgesamt 26 Millionen Euro, davon allein 18 Millionen Euro für das Wasserwerk, investieren.

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