Barsinghausens Denkmäler werden in digitalem Atlas verzeichnet

BARSINGHAUSEN (red).

Das heutige Rathaus der Stadt Barsinghausen wurde im Jahr 1682 als Klosteramtshaus errichtet. Seit 1985 ist es als Einzeldenkmal geschützt.

In den nächsten Wochen werden Mitarbeitende des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege in der Stadt Barsinghausen unterwegs sein, um den Denkmalbestand vor Ort mit dem Verzeichnis abzugleichen. Ziel ist es, die über 300 Bau- und Kunstdenkmale der Stadt unter denkmalatlas.niedersachsen.de öffentlich zugänglich zu machen. In Niedersachsen sind zurzeit etwas über 100.000 Bau- und Kunstdenkmale sowie rund 25.000 archäologische Denkmale in der Datenbank des Landesamts für Denkmalpflege (NLD) verzeichnet. Diese Daten zu prüfen, zu aktualisieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen ist das Anliegen des Projekts »Denkmalatlas Niedersachsen«. Es wird mit einer Projektlaufzeit bis 2023 im Masterplan Digitalisierung der Niedersächsischen Landesregierung gefördert. Ein Teil der Denkmale ist bereits seit Anfang 2020 online recherchier-bar. Die übrigen Denkmale werden nach der Bearbeitung sukzessive ergänzt. Zurzeit sind bereits ca. 28.000 Datensätze verfügbar. Zuletzt wurden die Baudenkmale der Stadt Helmstedt und die archäologischen Denkmale des Landkreises Ammerland vollständig online publiziert. Nun startet die Bearbeitung der Bau- und Kunstdenkmale der Stadt Barsinghausen. Am Beginn der Verzeichnisqualifizierung steht eine Fotokampagne, die ab Anfang September in der Stadt durchgeführt wird. Unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen werden aktuelle Aufnahmen von Baudenkmalen angefertigt. Dann folgt die Überarbeitung der Verzeichniseinträge, die nach Einschätzung des zuständigen Teams im NLD zum Jahresende abgeschlossen sein sollte. Die Verzeichnisqualifizierung erfolgt in Abstimmung mit der Stadt und der Unteren Denkmalschutzbehörde Barsinghausen. Aus Sicht von Susanne Menzel, die bei der Stadt Barsinghausen die Aufgaben der Unteren Denkmalschutzbehörde wahrnimmt, ist es sehr begrüßenswert, dass im Rahmen der Digitalisierung für den Denkmalatlas Niedersachsen alle in der Liste der Baudenkmale verzeichneten Gebäude und baulichen Anlagen erneut begutachtet und fotografiert werden, der Denkmalstatus und die Denkmalbegründung der Objekte veröffentlicht werden. „Diese Arbeiten bieten eine gute Grundlage, um die Bürgerinnen und Bürger für unsere Baudenkmale zu sensibilisieren und zu interessieren, da die Informationsbeschaffung gebündelt und an die neuen Medien angepasst wird. „Dieses Vorhaben und die damit geschaffenen Möglichkeiten freuen mich als Bürgermeister der Stadt Barsinghausen umso mehr, da es im Stadtgebiet zahlreiche Baudenkmale wie etwa die alte Mühle in Kirchdorf, das Wasserschloss in Wichtringhausen und die zahlreichen Rittergüter gibt. Dadurch kann sich die Stadt unter anderem auch als attraktives touristisches Ziel präsentieren“, ergänzte Henning Schünhof. Zugleich werde deutlich, über welchen kulturellen Schatz Barsinghausen verfüge. Die öffentliche Vermittlung des Verzeichnisses im Denkmalatlas Niedersachsen stellt einen wichtigen Be-trag dar, um die einzigartigen, identitätsstiftenden Kulturlandschaften des Landes für zukünftige Generationen zu bewahren und weiter zu entwickeln. Nach Abschluss der Bearbeitung werden die Baudenkmale der Stadt online recherchierbar für alle Interessierten zur Verfügung stehen. Neben kompakten Übersichten gibt es auch die Möglichkeit differenzierte Suchen durchzuführen oder sich durch denkmal.themen und denkmal.objekte vertiefend mit dem spannenden Kulturerbe des Landes auseinanderzusetzen. Weiterführende Informationen, online zugängliche Sammlungsbestände und Fachpublikationen ergänzen das Ange-bot. Der Denkmalatlas Niedersachsen eröffnet so neue Perspektiven für die wissenschaftliche Erforschung der niedersächsischen Denkmallandschaft und für alle Ebenen der kulturellen Bildungsarbeit bis hin zum Kulturtourismus.
Kooperationspartner: Das NLD entwickelt den Denkmalatlas Niedersachsen mit der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbunds in Göttingen (VZG), die die technische Basis des Portals betreibt. Mit der VZG wird auch ein Personenregister zu Niedersächsischen Architekt*innen und Künstler*innen aufgebaut. Die im Bereich denkmal.ressourcen zur Verfügung gestellten Sammlungsbestände werden in Kooperation mit dem Portal Kulturerbe Niedersachsen präsentiert. Der denkmal.viewer basiert auf dem neuen Geobasis-Viewer des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) und zeigt neben aktuellen Karten auch historische Planwerke. Das in der Denkmaldatenbank gesammelte Wissen soll sukzessive weiter vertieft sowie durch die Zusammenarbeit mit Forschungspartnern ergänzt und mit anderen Wissensbeständen vernetzt werden.

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