Calenberger Cultour & Co erwartet zur Premierenvorstellung den 100.000. Besucher

Am Samstag bringt das TfN im Theater am Spalterhals die Komödie „Venedig im Schnee“ von Gilles Dyrek auf die Bühne

Venedig im Schnee 267BARSINGHAUSEN (red). Patricia und Christophe haben sich gestritten, und ausgerechnet jetzt wird sie von ihm zu einem Abendessen bei Jean-Luc und Nathalie mitgeschleppt. Christophe
und Jean-Luc sind alte Studienfreunde, die sich nach zehn Jahren zufällig auf der Straße begegnet sind und gleich für den Abend verabredet haben. In Hinblick auf einen harmonischen Abend liegt dieser Essenstermin auch für Nathalie und Jean-Luc nicht optimal: Sie stecken mitten in den Hochzeitsvorbereitungenund ihre Wohnung ist noch im Umbau.

Die Ausgangsbedingungen sind also denkbar ungünstig, oder – wie Regisseur Wolfgang Hofmann es beschreibt: „Niemand ist entspannt an diesem Abend. Es soll ein, wie man so sagt, netter Abend werden, aber alle Umstände sprechen dafür, dass der Abend nicht nett
wird. Dieses Versprechen löst sich ein, und die Unnettigkeiten, die nach und nach zu Tage treten, dienen ausschließlich dem Vergnügen des Publikums.“ Der besondere Clou der Geschichte: Patricia ist zu Beginn des Abends so wütend auf Christophe und genervt von dem verliebt dauerturtelnden Gastgeberpaar, dass sie erstmal schweigt. „Vielleicht ist sie Ausländerin. Wenn sie unsere Sprache nicht so gut kann, dann ist es doch ganz normal, dass sie kein Wort sagt“, lautet die logische Schlussfolgerung des Gastgeberpaares. Perfide und mit
diabolischem Vergnügen lässt Patricia die beiden in dem Glauben: Plötzlich
redet sie in einer Fantasiesprache und erfindet ein vom Krieg heimgesuchtes
Land, aus dem sie angeblich stammt: Chouvenien. Die Gelegenheit für Nathalie
und Jean-Luc, „alle Klischees des Gutmenschentums an ihr abzuarbeiten, von
der einfachen Mitleidsbekundung bis zum ausgewachsenen Spendenmarathon“,
so Wolfgang Hofmann. „Wie verhält man sich Leuten gegenüber, die aus einem
Bürgerkriegsland kommen? Wie versucht man, den besten Eindruck zu machen?
Wie versucht man zu helfen? Mit diesen und anderen Fragen sind Jean-Luc
und Nathalie, aber auch wir als Zuschauer konfrontiert. Das Verhalten, das die
Antworten auf diese Fragen nach sich ziehen kann, wird in VENEDIG IM SCHNEE
prägnant und pointiert, wie es sich für eine gute Komödie gehört, dargestellt.“
Und Patricias Freund Christophe? Ihm bleibt nichts anderes übrig, als das
Spiel seiner Freundin mitzuspielen, das immer absurdere Blüten treibt.

Calenberger Cultour & Co. : Theater

Samstag, 15.11.2014

20.00 Uhr

Theater am Spalterhals

Eintrittspreise: 13,00 -23,00€

Schüler/Studenten: 7,50€