Glückwunsch: Die Ökostation feiert 30-jähriges Bestehen

GROßGOLTERN (red).

IMG_7795Über uns lässt sich eine Menge erzählen – über einen kleinen gemeinnützigen  Verein, der seit  30 Jahren in Barsinghausen mit Umwelt- und Naturschutzthemen aktiv ist. Die Gründungssitzung war im März 1985. Schwerpunkte waren von Anfang an:

  • Energieeinsparung und Nutzung der regenerativen Energien als Auswege aus der Sackgasse Atomenergie: Größter thermischer Sonnenkollektor (20qm) im Deistervorland in 1985; 1986 erste aktive Gruppe mit Veranstaltungen nach dem Tschernobyl-GAU; 1993 erste PV-Anlage mit 1,4kWp im Rahmen des 1000-Dächerprogrammes; 1993 energetische Anfangsberatung für Hausbesitzer; 1994 Elektroauto und 1. Regionale Energiemesse; 1995 Solarthermische Wander-Ausstellung für Schulen mit 20 verschiedenen Objekten einschließlich Solarstirling und E-Mofa. 2007 80kW-Pelletheizungsanlage
  • Reinhaltung der Gewässer: Kontinuierliche Bachuntersuchungen seit 1986; 1997 bis 1999 Veranstaltungen zur Grundwasserproblematik und zur Wassernutzung nach dem Vorkommen von Pestiziden im örtlichen Trinkwasserwerk. Eigene Regenwasseranlage.
  • Unterstützung der biologischen Landwirtschaft: Untersuchung zur Insektenfauna in der konventionellen Landwirtschaft der Umgebung1988; Landwirtschaftliche Erzeuger-Verbraucher-Initiative 1992; erste Obstbörse der Region von 1992 bis 2002; 1995 erste mobile Apfelsaftpresse in Norddeutschland. 
  • Umweltbildung speziell für Kinder und Jugendliche mit Schulklassen und Kindergärten; eigene Öko-Kindergruppe über mehrere Jahre

Kooperationspartner bei unseren Projekten waren und sind öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten, Umweltämter von Stadtverwaltungen, aber auch Stiftungen und NGOs wie BUND, JANUN, u.a.

Bei uns arbeiteten zeitweise mit: ABM-Kräfte und Tn anderer Maßnahmen des Arbeitsamtes. Von 1991 bis 2004 half uns immer ein Zivildienstleistender und von 2000 bis 2008 betreuten wir ein oder auch zwei FÖJlerInnen.

1996 kamen Aktivitäten in der Tschernobyl-Region in Belarus, Weißrussland, hinzu:

 – Unterstützung der vom nicht-staatlichen Institut „Belrad“ in Minsk durchgeführten Messprogramme auf Radioaktivität in Lebensmitteln auf Dörfern in der verstrahlten Agrarlandschaft

– Partnerschaften mit Schulen in Gomel (500.00 E in der belasteten Region im Süden von Belarus: Fünfmal gegenseitige Besuche und ein Geschichtsprojekt in 2008 zum 2.WK und seinen Folgen in Weißrussland mit 9.Klassen

– Partnerschaft mit der Jugendorganisation ASDEMO in Gomel: Schulungen von Teamern und jugendlichen Mitgliedern in der Ökostation, Exkursionen zu umweltrelevanten Exponaten in der Region Hannover; in Gomel Untersuchungen und praktische Tätigkeiten zur Wassereinsparung; Lieferung von Modellen, Versuchen und Anschauungsmaterial zu Alternativenergien und Klimawandel nach Gomel; Durchführung von Unterrichtsstunden zum Klimawandel in Sek I in Gomel, Infrarotmessungen an Wohnblocks in Gomel,  Untersuchungen der Fauna von Kleingewässern.  

Heute konzentrieren wir uns hauptsächlich auf die Arbeit in der Jugendumweltbildung, wir engagieren uns zusammen mit dem BUND bei der Nutzung und Erhaltung alter Apfelsorten (aktuelles Projekt mit BINGO-Förderung) und alter Tomatensorten. Auch betreiben wir das Seminarhaus EKOM in Großgoltern. Eine Kooperation mit einer Roma-NGO in Südserbien hat begonnen, Projektanträge werden vorbereitet. Gern würden wir unsere Erfahrungen im Bereich der selbstgebauten Alternativenergie nach Südserbien bringen: Dort wird trotz intensiver Besonnung die Solarenergie nicht genutzt, eine Möglichkeit zur Initiierung eines neuen Wirtschaftszweiges. Durch viel ehrenamtliche Arbeit werden unsere Aktivitäten ermöglicht. Unser festangestellter Mitarbeiter Christoph Schumacher bekommt ab September eine FÖJ-Verstärkung zur Seite, für die wir jetzt Bewerbungen annehmen. Eine weitere Unterstützung erhoffen wir uns von einer Kraft im Minijob, deren Tätigkeiten wir gerade vorbereiten. 

Der Vorstand  Jutta Volz, Frank Roth