Grüne fordern eine „soziale Wärmewende“

BARSINGHAUSEN (red).

Auch kleine Terrassen-Photovoltaikanlagen wirken sich positiv aus, davon sind Jan Pfalzer, Sabine Freitag und Christian Meyer (von links nach rechts) überzeugt.

Wie wird Niedersachsen unabhängig von fossilen Energien, wie Öl, Gas und Kohle? Diese Frage beschäftig die Grünen nicht erst seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Denn, um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden, muss jetzt die Energiewende an Tempo aufnehmen, machte Christian Meyer, Spitzenkandidat der Grünen zur Landtagswahl am 9. Oktober jetzt bei einer Diskussionsveranstaltung in der Kulturfabrik Krawatte deutlich. „Wir müssen die Windenergie ausbauen. Wir Grünen fordern, dass 2,5 Prozent der Fläche Niedersachsens für diese Anlagen zur Verfügung gestellt werden“, sagte er. Vor allem aber betonte er das hohe Einsparpotential bei Altbauten. Allein 30 Prozent der CO2-Emmissionen entstünden im Baubereich. „Die Grünen wollen eine soziale Wärmewende. Das heißt,finanzielle Anreize zur Sanierung von Altbauten, aber auch neuen Wohnraum im Dachgeschoss von Gebäuden zu schaffen, Photovoltaikanlagen auf Dächern auszubauen. Dabei muss das Land als Vorbild vorangehen und die mehr als 3000 Landesgebäude sanieren. 60 Prozent dieser Dächer sind für PV-Anlagen geeignet“, erklärte er. Umgesetzt werden soll das Programm durch eine neue Landesgesellschaft für Klima und Wohnen, die auch in den sozialen Wohnungsbau investieren soll. Klima- und Naturschutz müssten immer zusammengedacht werden, sagte der frühere Landwirtschaftsminister, der unter anderem auf die CO2-Bindung in Mooren aufmerksam machte. In der Krawatte war auch Jan Pfalzer zu Gast. Er stellte sich als Direktkandidat für den Wahlkreis 33 vor. Sein Schwerpunkt sei die Bildungspolitik, erklärte der grüne Politiker aus Sehnde. Sabine Freitag, die Vorsitzende der Barsinghäuser Grünen, blickte zurück auf die jüngste Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. „Dieses großartige Wahlergebnis für die Grünen gibt uns auch in Niedersachsen Rückenwind. Offenbar haben Grüne in Bund und Land in den letzten Monaten vieles richtig gemacht. Das wird von den Wählerinnen und Wählern honoriert“, sagte sie in ihrer Begrüßung.

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