Knappe Entscheidungen: Die Preisträger des Barsinghäuser Hirsches stehen fest

Den Jugendpreis der Stadtsparkasse gewinnt die 17-jährige Integrationshelferin Mariam Refahri / Preisgeld wird aufgeteilt

BARSINGHAUSEN (ta). Schon seit Jahrzehnten lobt die Stadtsparkasse Barsinghausen den mit insgesamt 2000 Euro dotierten Jugendpreis „Barsinghäuser Hirsch“ aus. Ausgezeichnet wird damit herausragendes soziales oder kulturelles Engagement von Einzelpersonen, Gruppen oder Initiativen. In diesem Jahr wurden fünf tolle Vorschläge eingereicht, über die die Jury entscheiden musste. Dabei fielen die Entscheidungen äußerst knapp aus, weshalb das Preisgeld auch aufgesplittet wurde.

Platz eins ging an die 17-jährige Mariam Refahri. Sie erhielt 33 Punkte und wird somit mit 1000 Euro belohnt. Mariam wurde 2001 in Afghanistan geboren und kam 2013 nach Deutschland. Nachdem sie zunächst eine Schule in Gehrden besuchte, strebt sie nun ihren Abschluss an der Lisa-Tetzner-Oberschule an. In ihrer Freizeit engagiert sie sich in vielfältiger Weise um Integration. Sie wirkt für ihre zugewanderten Landsleute als Übersetzerin, bringt die deutsche Kultur und Lebensweise näher und hat unter anderem auch ein Video gedreht, in dem sie das System der Mülltrennung auf Pharsi erklärt. Darüber hinaus bemüht sich Mariam, auch ihre eigene Herkunft und Kultur zu pflegen und interessierten Menschen näher zu bringen. Bei vielen Veranstaltungen und Festen, wie dem Frühlingsfest „Newroz“ ist sie zugegen und engagiert sich ehrenamtlich. Bei diesen Gelegenheiten zaubert sie den Besuchern kunstvolle Verzierungen auf die Hände. Auf den zweiten Platz schaffte es das Projekt „Schüler schulen Senioren am PC“ mit 28 Punkten. In Kooperation mit dem Freiwilligenzentrum Barsinghausen (FZB) und dem betreuenden Lehrer Jochen Franke führen Schüler vom Hannah-Arendt-Gymnasium ältere Menschen in den Umgang mit Computerprogrammen ein und investieren dabei einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit. Das Projekt existiert schon seit rund sechs Jahren und hat sich längst zum beliebten Dauerbrenner entwickelt. Für diese Engagement gibt es von der Stadtsparkasse 500 Euro. Dieselbe Summe geht an die Arbeitsgemeinschaft „Colourful“ vom Hannah-Arendt-Gymnasium. Hier engagieren sich Schüler mit Aktionen und Gesprächsforen gegen Sexismus und Rassismus. Auf Anregung der Colourful-Initiative wurde am Schulzentrum auch eine geschlechtsneutrale Unisex-Toilette etabliert. Zu den ebenfalls eingereichten Vorschlägen für den Barsinghäuser Hirsch gehörten auch die Schülersprecher der Lisa-Tetzner-Schule und die Jugendlichen aus der Mariengemeinde.

Foto: ta