Leserbrief: „Fördergeld für die Innenstadt sinnvoll einsetzen“

Hans-Joachim Tilgner von der Siedlergemeinschaft Hohenbostel schlägt außerdem die Bildung einer Arbeitsgruppe aus Vereinen vor

BARSINGHAUSEN (red). „Sehr geehrter Herr Schünhof, es ist lobenswert, dass für die Förderung der Stadt von der CDU und FDP Fördergelder beantragt werden sollen. Nur sollten dann diese Gelder sinnvoll angelegt werden. Diese Gelder auszugeben für Pflasterung, Ziegenteichsanierung, usw. ist nicht sinnvoll, denn dadurch wird kein Euro an Kaufkraft zurückgewonnen und kein Touristen nach Barsinghausen gelockt. Der Kaufkraftindex für Barsinghausen dürfte zwischenzeitlich bei etwa 50 bis 55% liegen, dies wäre etwa die Grundversorgung auf Basis der Nahrungsmittel. Wir waren kürzlich bei Hagemeyer in Stadthagen und haben dort eingekauft, was es in Barsinghausen nicht gibt. Dabei haben wir etliche Bekannte getroffen mit vollen Einkaufstüten. Im Gespräch mit dem Verkäufer sagt dieser, wir haben sehr viele Kunden aus Barsinghausen. Dies hört man auch aus den Geschäften in Wunstorf. Man kann aber in Barsinghausen gut Cappuccino trinken, den gibt es in der Marktstraße an etwa zehn Stellen. Auch kann man gut Handys kaufen – auch an fünf oder sechs Stellen und Brillen gibt es auch angro. Was die Stadt auch noch unattraktiver macht, ist, wer ein Paket von der Post bekommt und nicht zu Hause ist, der muss das Paket später in Kirchdorf bei der „Kleinen Post“ abholen. Die Mitbürger aus den umliegenden Orten müssen alle nach Kirchdorf und dort die Pakete abholen. Wer kein Auto hat, ist aufgeschmissen und man kann dort schlecht parken. Der Grund für die Verlagerung der Post ist, die Hauptpost in Barsinghausen hat „kreative Öffnungszeiten“. Die Siedler Hohenbostel hatten schon im letzten Jahr den Vorschlag eingereicht, eine Arbeitsgruppe aus den Vereinen zu gründen, die hier vernünftige Vorschläge erarbeiten können. Denn in den Vereinen schlummert Wissen, dass man nutzen und abrufen sollte. Es ist nicht damit getan, dass der Verein „Unser Barsinghausen“ einzelne Aktionen startet, denn diese verpuffen in Kürze. Man darf auch nicht vergessen, dass Barsinghausen, obwohl das Stadtrecht vorhanden ist, dörflich geblieben ist. Wir wollen auch nicht abstreiten, dass die Grundversorgung mit Nahrungsmitteln gegeben ist. Aber das kann doch wohl nicht alles sein. Man sollte die Vereine ansprechen, wer hierzu bereit wäre in der Arbeitsgruppe aktiv zu werden, dann bekommt man bestimmt ein gutes Ergebnis.“

 

Hans-Joachim Tilgner, stellvertretender Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Hohenbostel

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